Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe, der man große Fabulierlust und kluge Reflexion nachsagt, wird in ihrer Eröffnungsrede zum Verhältnis von Politik und Literatur das vorwegnehmen, was man drei Tage bei diesem vielseitigen Literaturfest hören wird.
Can Dündar musste seinen Besuch absagen. Mit Deniz Yücel konnte ein nicht weniger spannender Gesprächspartner gefunden werden, der am Sonntag um 14 Uhr über den dramatischen Umbau und die Entwicklungen in der Türkei berichten wird. Die Veranstaltung stößt auf riesiges Interesse und Solidaritätsadressen.
Aber auch in anderen Bereichen zeigt sich die Buch Basel am Puls der Zeit. So bei einem weiteren Schwerpunktthema „Jung und wild“, einem innovativen Format, das neuen Literaturvermittlungsideen Raum geben will. Bei einer 1000 Seiten langen Lesung von Philipp Weiss kann man in einem Basler Yoga-Studio auf Matten viereinhalb Stunden lang im Liegen lauschen. Das ist die längste Lesung, die kürzeste ist mit 15 Minuten eine Schaufensterlesung im Kaufhaus Manor.
Neu in diesem Jahr ist etwas Multikulturelles in der Kleinbasler Klara-Markthalle, und es gibt Gratislesungen für Kinder, bei denen man eine neue Öffentlichkeit erreichen will. Dass Literatur im Sinne von „Bücherverschlingen“ auch durch den Magen geht, weiß Marion Regenscheit, Leiterin der Festivalorganisation.
So werden bei einer Food-Performance 400 Bücher „gebacken“, was sicher unglaublich witzig wird (am Samstag im Keller der Fischerstube). Auch wird es ein Festivalbrot geben, in dem etwas, wie im Dreikönigskuchen, eingebacken ist: Zu gewinnen ist ein Festivalpass. Als weitere originelle Werbemaßnahme wird ein Festivalbier namens „Shakesbier“ in Umlauf gebracht... www.buchbasel.ch