Basel Bund will Maskenpflicht ausdehnen

Die Oberbadische
Um die zweite Corona-Welle abzuschwächen, soll die Maskenpflicht in allen Kantonen ausgedehnt werden. Foto: Archiv

Pandemie: Schweizer Bundesrat schlägt Verschärfung der Schutzmaßnahmen vor.

Basel (wer/sda) - Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer weiter aus: Über Samstag und Sonntag wurden in Basel-Stadt insgesamt 184 neue Infektionen gezählt. Im Landkanton waren es unter dem Strich 208 neue Fälle. Derweil schlägt der Bundesrat den Kantonen schärfere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung vor.

Zahlreiche Kantone haben am Freitag ihre Maßnahmen nachjustiert, unter anderem die beiden Basel. Deren Gesundheitsämter haben beschlossen, dass alle Restaurants, Bars, Clubs und Kneipen nachts geschlossen bleiben müssen. In Basel-Stadt gilt die Schließung zwischen 23 und 6 Uhr und in Basel-Landschaft zwischen 23 und 5 Uhr, wie es in Medienmitteilungen heißt.

Die Lage in der Alpenrepublik hat sich mittlerweile dermaßen zugespitzt, dass Bundesbern härte Maßnahmen vorschlägt, um die zweite Pandemie-Welle abzuschwächen. Im Rahmen eines Konsultationsverfahrens waren die Kantone bis gestern gefordert, sich über die neuen Maßnahmen zu äußern.

Die vom Bundesrat vorgeschlagenen möglichen Maßnahmen sehen unter anderem vor, dass jede Person im öffentlichen Raum von Siedlungsgebieten eine Gesichtsmaske tragen muss. Eine Maskentragpflicht soll gelten in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen und Außenbereichen von Einrichtungen und Betrieben und am Arbeitsplatz in Innenräumen.

Es droht eine Überlastung des Gesundheitswesens

Laut dem Konsultationsentwurf soll für öffentliche Veranstaltungen eine Obergrenze von 50 Personen gelten. An privaten Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis sollen maximal 15 Personen teilnehmen können. Für Gastro- und Clubbetriebe ist eine Sperrstunde von 22 bis 6 Uhr vorgesehen, was in beiden Basel bereits angeordnet wurde.

Umgehend reagiert haben am Samstag die Zentralschweizer Gesundheitsdirektoren (ZGDK). Sie forderten in einer Mitteilung den Bundesrat dazu auf, „rasch griffige Maßnahmen“ zu beschließen. Ansonsten drohe ein Zusammenbruch des Contact Tracings und die Überlastung des Gesundheitswesens.

Die ZGDK befürworten eine „deutliche Ausdehnung der Maskenpflicht“ in Bildungseinrichtungen und am Arbeitsplatz, falls der Abstand nicht eingehalten werden kann. Außerdem sprechen sie sich dafür aus, dass bei Anlässen nur noch maximal 30 Personen zugelassen sind. Bei privaten Veranstaltungen fordern sie eine Beschränkung auf zehn Personen.

Bundesrat will am Mittwoch beschließen

Falls auf Bundesebene keine „einheitlichen und umfassenden Maßnahmen“ beschlossen würden, wollen die ZGDK ihren jeweiligen Kantonsregierungen entsprechende Maßnahmen empfehlen, heißt es in der Medienmitteilung. Dabei sollten die Zentralschweizer Kantone möglichst einheitlich agieren.

Mit der Ankunft der zweiten Corona-Welle wurde der Ruf laut, dass der Schweizer Bund wieder eine stärkere Rolle einnehmen sollte, wie er dies im Frühjahr getan hatte, erklärte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Rand einer Visite im Berner Inselspital. Sie verstehe, dass ganz viele Leute wieder Klarheit haben wollten, was nun gelte. Der Bundesrat wird die Stellungnahmen der Kantone zum vorliegenden Konsultationsentwurf berücksichtigen, wenn er am kommenden Mittwoch voraussichtlich weitere Maßnahmen bekannt geben wird.

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