Basel Buntes Spektakel

Die Oberbadische

Militärmusikfestival: Basel Tattoo steht in den Startlöchern

Schon aus der Ferne sind Dudelsackklänge zu hören. Im Hof der Kaserne dann erklingt auf die Ansage „Jetzt die E-Gitarre“ ein furioses Instrumentalsolo, das Erik Julliard ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Von Adrian Steineck

Basel. Geht es nach dem Produzenten des Basel Tattoo, dann soll das bei den elf Aufführungen, die ab diesem Freitag, 20. Juli, stattfinden, auch den Besuchern in der Kaserne so gehen.

Dabei haben Julliard und seine Mitstreiter auch bei der 13. Auflage des Militärmusikfestivals wieder etwas am Konzept gefeilt. „Wir wollen ein schottisches Tattoo mit schweizerischen Einflüssen präsentieren, nicht umgekehrt“, legte der Gründer und Produzent des Basel Tattoo beim gestrigen Pressegespräch dar. So freute sich Julliard darüber, dass insgesamt 200 Dudelsackspieler und Trommler zu Beginn der Aufführungen und erstmals auch in einer Art Mini-Finale in der Mitte der Show auftreten. Dabei sollen unter anderem die Stücke „Amazing Grace“ und „Highland Cathedral“ erklingen.

Als weiteren Höhepunkt bezeichnete Julliard den Auftritt der Red Hot Chilli Pipers. Die Schotten kombinieren Dudelsackmusik mit Rocksongs wie „Thunderstruck“ von AC/DC oder „Smoke On The Water“ von Deep Purple, wie deren musikalischer Leiter Kevin MacDonald schon vorab im Gespräch mit unserer Zeitung verraten hat ( Die Oberbadische vom 8. Juni).

Kostümierte Akteure entern die Arena

Wie es sich anhört, wenn die „Pipers“ mit einer englischen Band zusammenspielen, davon konnten sich die Teilnehmer am Pressegespräch bei einer öffentlichen Probe überzeugen. Da mischen sich die Klänge dreier elektrischer Gitarren sowie von Bass, Schlagzeug und Keyboard mit den typischen vollen Dudelsack-Tönen. Dabei ergänzen sich die auf den ersten Blick unvereinbar scheinenden Instrumente vollkommen, der Klang im Kasernen-Innenhof ist glasklar – auf den Zuschauerrängen naturgemäß weit mehr als auf dem Feld selbst.

Auch optisch soll das Basel Tattoo wieder zum bunten Spektakel werden. Wie das aussehen kann, zeigt der Auftritt der Banda Monumental de Mexico, bei dem mehr als 100 bunt kostümierte Akteure unter lauten Rufen den Kasernenhof stürmen und eine präzise choreografierte Darbietung zeigen. Der damit verbundene Körpereinsatz in den opulenten Kostümen und unter der sengenden Sonne wird umso erstaunlicher, als die Gruppe erst in der Nacht auf gestern um 2 Uhr morgens mit dem Flugzeug gelandet ist, wie Julliard verriet.

Für die schweizerischen Elemente, welche seit der ersten Ausgabe des Basel Tattoo im Jahr 2006 dazugehören, sorgt unter anderem das Top Secret Drum Corps als „Lokalmatador“. Die Formation, der Erik Julliard früher selbst angehörte, freut sich bereits auf ihren Auftritt in Basel, sagte der musikalische Leiter Florian Hediger. Insgesamt treten am 13. Basel Tattoo mehr als 1000 Mitwirkende in elf Formationen aus vier Kontinenten auf, nannte Produzent Julliard eine beeindruckende Zahl.

Dazu gehören Gruppen aus Kanada, den USA, Mexiko, Großbritannien, Deutschland, Südafrika, Australien und der Ukraine. Aus der Schweiz ist neben dem Top Secret Drum Corps auch die Swiss Army Central Band mit dabei. Letztere arbeitet beim Basel Tattoo mit Alphornsolistin Lisa Stoll zusammen.

Musikalischer Direktor des Basel Tattoo ist wie in den vergangenen Jahren Christoph Walter, der für die diesjährige Auflage wieder einige neue Melodien komponiert hat. Dabei soll es auch eine Erinnerung an den Ersten Weltkrieg geben, der vor 100 Jahren zu Ende gegangen ist. „Das wird ein melancholisches, am Ende aber auch hoffnungsvolles Stück“, ließ sich Walter etwas in die Karten schauen.

Gefragt, ob er nervös sei, antwortete Julliard mit einem knappen „Ja“. Allerdings würden die Rädchen bei der Organisation so nahtlos ineinandergreifen, dass man auf alle Eventualitäten vorbereitet sei.

Beim Vorverkauf sei man auf einem guten Weg, sagte Julliard. Die elf Vorstellungen mit insgesamt rund 85 000 Plätzen sind bisher zu 76 Prozent ausverkauft, das ist ein besserer Wert als 2017. Das Budget beträgt 8,5 Millionen Franken.

Nach der Premiere am Freitag in der Arena folgt am Samstag der Umzug durch die Basler Innenstadt. An der Parade von der Bäumleingasse über die Mittlere Brücke bis zum Messeplatz sind rund 2000 Mitwirkende dabei.

Das Schweizer Fernsehen wird zudem eine Aufzeichnung vom Basel Tattoo 2018 am 22. September ausstrahlen. Im vergangenen Jahr hatten rund 491 000 Zuschauer am Fernseher die Sendung verfolgt.

Weitere Informationen: Das Basel Tattoo findet vom 20. bis 28. Juli in der Kaserne Basel, Klybeckstraße 1b, statt. Karten gibt es in den Geschäftsstellen der Oberbadischen, der Weiler Zeitung und des Markgräfler Tagblatts.

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