Basel BVB blicken auf ein turbulentes Jahr

Die Oberbadische
Foto: zVg/Bildarchiv BVB Foto: Die Oberbadische

Personennahverkehr: Bei den Verkehrsbetrieben soll wieder Ruhe einkehren

Öffentliche Kritik an der Geschäftsführung und personelle Veränderungen im Verwaltungsrat (VR) haben den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) ein „intensives Geschäftsjahr“ beschert. Nun soll Ruhe einkehren. Der neue VR will sich verstärkt um die Weiterentwicklung des Unternehmens kümmern.

Basel (sda). Das vergangene Jahr sei „anspruchsvoll“ gewesen, sagte die seit Anfang des Jahres amtierende VR-Präsidentin Yvonne Hunkeler gestern vor den Medien. Die Aufarbeitung der Altlasten präge noch heute den Alltag im Unternehmen. Zunehmend gewinne die BVB aber wieder Vertrauen in der Bevölkerung.

Die Effizienzsteigerung bleibe ein wichtiges Thema, sagte Hunkeler weiter. Dabei gehe es in erster Linie nicht darum, Geld zu sparen oder die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Vielmehr sollen die internen Prozesse und Strukturen verbessert werden. Auch bestehe ein großer Nachholbedarf bei der Infrastruktur.

Verunsicherung nach einer Personaldebatte

Die Vorgabe des Kantons als Eigner, die Effizienz um eine Million Franken zu steigen, sei realisiert worden. Die Abgeltung des Kantons stieg dennoch um 6,7 Millionen auf 71,7 Millionen Franken.

Die Feststellungen der großrätlichen Geschäftsprüfungskommission (GPK) seien zwar richtig gewesen, jedoch habe die anschließende politische Diskussion zu einer großen Verunsicherung im Betrieb geführt, sagte Direktor Erich Lagler. Die Aufarbeitung des Berichts habe zu mehreren Wechseln in der Geschäftsleitung geführt. Die GPK bezeichnete den damaligen VR-Präsidenten und den Vizepräsidenten als untragbar. Beide traten unverzüglich zurück. Kritisiert wurde auch der für die Aufsicht zuständige Regierungsrat Hans-Peter Wessels.

Hunkeler und Lagler beurteilten das vergangene Geschäftsjahr dennoch als erfolgreich. Es seien 16 größere Baustellen termingerecht abgeschlossen worden. Investiert wurden rund 35 Millionen Franken; im Vorjahr waren es 16 Millionen.

Finanziell erzielten die BVB bei einem Gesamtumsatz von 244 Millionen Franken einen Gewinn von 270 607 Franken. Dieser liegt unter jenem des Vorjahres von 310 000 Franken. Um 2,2 Millionen zurückgegangen sind die Verkehrserlöse. Dagegen erhöhte sich der Personalaufwand um fast drei Millionen Franken.

Fahrgastzahlen gehen leicht zurück

Insgesamt beschäftigten die BVB im vergangenen Jahr 1255 Mitarbeiter, das sind 14 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Vollstellen stieg dabei um 22 auf 1138. Operativ relevant gewesen sei die Einführung der Regelung für die Fahrdienst-Arbeitszeit. Damit sei eine Vorgabe des Bundesamtes für Verkehr umgesetzt worden, heißt es im gestern vorgestellten Geschäftsbericht.

Seit Mitte des vergangenen Jahres hätten aber die Fehlzeiten der Mitarbeiter stark zugenommen. Aus diesem Grund seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Zufriedenheit der Angestellten zu verbessern.

Bereits vor einigen Wochen wurden die Fahrgastzahlen bekannt gegeben (wir berichteten). Demnach verzeichneten die BVB im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um ein Prozent auf rund 131 Millionen Fahrgäste. Laut den Verantwortlichen der BVB sind die zahlreichen Gleiserneuerungsarbeiten und die damit verbundenen Vollsperrungen sowie der Aufschwung der Elektro-Fahrräder der Hauptgrund für diesen Gästerückgang.

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