Keine Überraschung
ADRA-Präsident Bruno Wollenschneider zeigt sich von den Untersuchungsergebnissen nicht überrascht: „Seit Januar 2024 wissen wir offiziell, dass das Wasser aus der Leitung von Saint-Louis stark mit PFAS belastet ist. Rund 60 000 Menschen sind von dieser Verschmutzung betroffen, was sicher Auswirkungen und Konsequenzen für unsere Gesundheit mit sich bringt“, sagte er gegenüber France3 Alsace. Kritik übt er an den französischen Behörden, die zuließen, dass die regionale Bevölkerung das in Frankreich am stärksten mit PFAS kontaminierte Wasser konsumiert. Die Gesundheitsbehörde der Region Grand Est hätte jedenfalls seit dem Jahr 2015 von der Gefahr gewusst, eine Kommunikation gebe es aber nicht, moniert er. Kann man seinen Garten bewirtschaften? Oder im EAP-nahen Augraben angeln, der ebenfalls belastet sein soll? Wir erhalten keine Informationen.“ Wollenschneider verortet den Ursprung der Grundwasserverschmutzung am EuroAirport. So habe der Verein herausgefunden, dass Flughäfen offiziell als Verursacher von PFAS-Kontaminationen gelten, weil sie Feuerlöschschaum benutzen. Diese würden dort die Böden verschmutzen, wo sie eingesetzt werden, unter anderem bei regelmäßig stattfindenden Feuerlöschübungen. In den Tiefbrunnen am EAP seien hohe PFAS-Konzentrationen gemessen worden. Und die Brunnen für die Wasserentnahme, insbesondere für Saint-Louis, liegen in direkter Nachbarschaft zum EAP, weiß Wollenschneider. „Sie werden mit Grundwasser gespeist, das vom Flughafen kommt.“