Basel Chrom, Leder und ganz viel Nostalgie

Die Oberbadische

Oldtimer: 23. Raid Concours d’Elégance steht in den Startlöchern

Schnittige Kurven, blitzendes Chrom und jede Menge Nostalgie: Mit der 23. Ausgabe des Concours d’Elégance wird Basel nächsten Freitag wieder zum Mekka für Liebhaber historischer Autos. Besucher können sich auf eine große Bandbreite und viele Teilnehmer freuen, hieß es gestern im Rahmen einer Medienkonferenz.

Von Michael Werndorff

Basel. Es braucht einige Versuche, bis das „Veyeli“ im Pantheon Basel, dem Muttenzer Forum für Oldtimer, endlich anspringt. Dann fährt der einst als Taxi in Basel beheimate Renault 4C zuverlässig die Journalisten um den Autotempel, in den die Organisatoren der Traditionsveranstaltung eingeladen haben. „Seit ununterbrochen 23 Jahren findet der Concours in Basel statt“, freut sich Initiator Hans Bichsel.

Damit unterscheide sich diese Veranstaltung von allen anderen in der Welt, die oft nach jahrelanger Unterbrechung wieder neu gestartet wurden und meist nicht die Bandbreite an Fahrzeugen präsentieren wie in Basel. „Mit mehr als 90 Teilnehmer ist die 23. Ausgabe besonders reichhaltig und spannend“, verweist Bichsel auf einen Dedion Bouton von 1904 – eines der ersten Automobile –, das gleich neben dem „Veyeli“ parkt. Trotz der Klimadebatte sei das Interesse am Auto immer noch groß, sieht der Raid-Gründer dieses als einen wichtigen Teil unserer Kultur.

Eine Besonderheit stellt die Kategorie der italienischen Autos dar: Vom Fiat Ballila 508 über den Ferrari 212 von 1953 und den Ferrari 250 GT bis zum Lancia Flaminia Sport Zagato ist alles vorhanden, was den besonderen Nimbus italienischer Autos ausmacht, versprechen die Organisatoren.

„Wir zeigen einen tollen Querschnitt“, so Bichsel weiter: Schön, besonders alt, selten oder sehr teuer – alle Besucher sollen auf ihre Kosten kommen. Unter denen werde es sicher noch welche geben, die sich an das „Veyeli“ erinnern, hofft Bichsel, der die Geschichte der Basler Taxis in Erinnerung ruft. Die Fuhrhalterei Settelen nahm vor 110 Jahren das erste Taxi, einen Renault 12/16 PS in Betrieb. „Das Taxigewerbe entwickelte sich rasant, Preiskämpfe und Konkurse waren die Folge, generell war Taxifahren in der Schweiz eine sehr teure Angelegenheit“, erklärt Bichsel.

Ein wichtiger Schritt für das Taxiwesen in Basel ereignete sich im Januar 1952, als auf Bestreben des SP-Regierungsrats Fritz Brechbühl der Taxihalterverband das Bestellwesen zusammenlegte, die Preise senkte und dem Renault 4C eine auffällige blaue Lackierung verpasste. Das „Veyeli“ war geboren, und Ende 1952 waren es schon fast 40 dieser Kleintaxis, die sich großer Beliebtheit erfreuten, weiß Bichsel. Drei Jahre später wurden die „Veyeli“ durch größere und bequemere Kleintaxis der Marke Mercedes-Benz 180 D abgelöst.

Das „Veyeli“ wird im Rahmen des Concours auch zu bewundern sein, und zwar als sogenanntes Pace Car, wie weiter zu erfahren ist.

Bevor die historischen Autos um 17.15 Uhr in der Basler Altstadt eintreffen, wo rund 90 Teilnehmer und Besucher staunen, fachsimpeln und sich austauschen können, sammelt man sich um 12 Uhr im Pantheon Basel, wo die Jury die Fahrzeuge beurteilen wird. Dort findet nach Ende des Concours d’Elégance um 19 Uhr auch die Preisverleihung statt.

Kein Raid Suisse – Paris

Neu sind in diesem Jahr der Ladies Cup – Autos, die ausschließlich von Damen präsentiert werden – sowie die Kategorie Youngtimer. Hier sind Fahrzeuge bis Jahrgang 1999 zugelassen, die von Fahrern bis zum 35. Lebensjahr präsentiert werden.

War der Concours in der Vergangenheit auch immer Auftakt der erstmals im Jahr 1985 ausgetragenen Raid Suisse – Paris, so haben die Veranstalter diese Strecke aus verschiedenen Gründen seit vergangenem Jahr nicht mehr im Angebot. Mit den Autos konnte man Paris nur sehr schlecht anfahren, erklärt Projektmanager Alain Erba im Gespräch mit unserer Zeitung. Neben Sicherheitsauflagen nach einem Terroranschlag und finanziellen Aspekten spiele aber auch der kritikwürdige Zustand der französischen Hotellerie eine Rolle, so Erba.

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