Basel Claraspital sieht sich gut aufgestellt

Die Oberbadische
Das Jahr 2017 stellte für das Claraspital eine Herausforderung dar. Archivfoto: Juri Weiss Foto: Die Oberbadische

Jahresbilanz: Claraspital mit Verlust in Jahresrechnung 2017 / Wenig mehr stationäre Patienten

Für das Claraspital war das vergangene Jahr kein einfaches, dennoch sehen sehen die Verantwortlichen das Krankenhaus angesichts der Veränderungen der Kliniklandschaft gut aufgestellt, wie es bei der Präsentation der Jahresbilanz 2017 hieß. Dafür sorgen soll unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Basler Universitätsspital.

Von Michael Werndorff

Basel. Das Claraspital könne auf ein gutes Geschäftsjahr 2017 blicken, sagte Direktor Peter Eichenberger. Dennoch konnte nur ein verhaltenes Wachstum bilanziert werden, wie aus dem Zahlenwerk hervorgeht, denn: Das 240-Betten-Krankenhaus hat vergangenes Jahr wegen Bauprojekten mit roten Zahlen abgeschlossen, und das bei einem knapp positiven Betriebsergebnis. Finanziell schließt die Rechnung mit einem Betriebsgewinn von 0,7 Millionen Franken ab, dies bei einem Gesamtertrag von rund 204 Millionen. Unter Berücksichtigung der geplanten außerordentlichen Abschreibungen im Zusammenhang mit den Bauprojekten liegt das Ergebnis bei minus 3,47 Millionen Franken.

Konkret sind im vergangenen Jahr 10 866 stationäre Patienten behandelt worden, knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr, hieß es weiter. Ambulant waren es rund 36 500 – gleich viele wie im Vorjahr. Die Zahl der ambulanten Kontakte habe dabei jedoch um 7,5 Prozent zugenommen. Fachlich konzentrierte sich das Patientenwachstum primär auf das Tumor- und Bauchzentrum sowie auf die neue Abteilung Gynäkologie/Gynäkologische Onkologie, die sich laut Eichenberger erfreulich gut entwickelt.

Baulärm war beträchtlich

Der Verzicht auf die lukrative Orthopädie/Traumatologie wirkte sich indes negativ auf die Fallzahlen aus, die mittlerweile abgeschlossenen intensiven Bautätigkeiten im Zufahrts- und Eingangsbereich des Hauptgebäudes ebenfalls.

So wurde im vergangenen November die neue Küche, die Kapelle, das „Café Chiara“ und der neue Haupteingang in Betrieb genommen. Die lärmbedingten Einschränkungen waren während des Abbruchs der Kapelle und der Unterfangung des Nordtrakts teilweise beträchtlich, hieß es seitens der Klinikleitung.

Die Bauarbeiten gehen weiter: Dieser Tage fanden die Rohbauarbeiten des neuen Hirzbrunnenhauses statt. Laut Klinikleitung soll Ende nächsten Jahres der fertige Ersatzneubau mit neuem OP-Trakt, neuen Räumlichkeiten für die ambulante Onkologie, die Notfallstation und einer Rehabilitationsabteilung in Betrieb gehen.

Was die Patientenströme angeht, wurde ein erneuter Rückgang bei Patienten aus Basel-Stadt aber eine Zunahme bei jenen aus den angrenzenden Kantonen registriert. Allein aus dem Kanton Basel-Landschaft stammen inzwischen mehr als 30 Prozent aller Patienten.

Profil wird geschärft

Auch der Anteil der ausländischen stationären Patienten, überwiegend aus Südbaden, hat um knapp acht Prozent zugelegt – darunter seien in der Regel Privat- oder Zusatzversicherte, die für Kliniken eine wichtige Rolle bei den Einnahmen spielen.

Dank der Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal und dem Basler Universitätsspital setzt das Claraspital in seinem Behandlungsspektrum einen Fokus auf die Bauchchirurgie und Tumorbehandlung, auf die rund 65 Prozent der stationären Fälle entfallen, wie weiter zu erfahren war. Ebenfalls gut etabliert habe sich die enge Zusammenarbeit im Bereich Tumor mit der Klinik Arlesheim. Sie umfasst das gesamt Spektrum onkologischer Krankheitsbilder.

Mit der Schärfung des Profils auf die genannten Behandlungsfelder will das Claraspital, bei dem 1200 Menschen beschäftigt sind, sich besser aufstellen angesichts der Eingriffe des Bundesrats in die Tarifstrukturen für ärztliche Behandlungen im ambulanten Bereich (Tarmed).

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