Am Rhein dürfen manche Schiffe nur etwa ein Drittel der üblichen Ladung transportieren, sagt Roberto Spranzi von der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt. Die Preise je beladener Tonne hätten sich durch die hohe Nachfrage nach zusätzlichen Frachtern etwa vervierfacht, erklärt er gegenüber unserer Zeitung.
Heinz Amacker von der Transportfirma Danser sprach gegenüber des Schweizer Rundfunks von einer sehr gravierenden Situation. Am 19. Oktober habe das letzte Containerschiff Basel in Richtung Rotterdam verlassen, jetzt lote man die Möglichkeit von Kurzarbeit für Teile der Belegschaft aus. Diese gebe es bei Rhenus noch nicht, doch will man das ebenfalls prüfen, gab Bracher an.
„Man kann durchaus von einer katastrophalen Lage sprechen“, beschreibt André Auderset, Geschäftsführer der schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS), die aktuelle Situation. Diese liege keinesfalls im Rahmen des Normalen, erinnert er an eine Trockenperiode von vor zwei Jahren, als es zwischen September und Januar immer mal wieder etwas regnete und die Schifffahrt deshalb nicht zum Erliegen kam. Damit sich die Lage entspanne, brauche es aber ausreichend Niederschlag, dieser sei jedoch immer noch nicht in Sicht. Doch nicht nur die Güterschifffahrt ist betroffen, Gleiches gelte auch für die Personenschifffahrt, erklärt Auderset. In Basel ansässige Unternehmen wie River Advice oder Viking River Cruises müssten nun die Reisen annulieren oder auf Busreisen umstellen, erklärt der SVS-Geschäftsführer.