Basel Damit der Umstieg auf Bus und Bahn gelingt

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Die Agglomeration Basel verfügt über großes Verlagerungspotential auf den öffentlichen Verkehr. Foto: Michael Werndorff

Bahnkongress: Öffentlicher Nahverkehr leidet unter Corona-Pandemie

Basel (rr). Der öffentliche Nahverkehr hat unter den Corona-Einschränkungen gelitten, wie beim vierten trinationalen Bahnkongress am Freitag in Basel deutlich wurde.

Der ÖPNV erhielt aber gleichzeitig auch neue Impulse. Das treffe für alle Ballungsräume zu, auch für das Dreiländereck. Mit dieser Aussage eröffnete der Stuttgarter Stadtentwickler Frank Friesicke den Kongress. Verlagerung der Arbeit, Wegfall von Freizeitmöglichkeiten und mehr Aufenthalt in den Wohnungen führten zu enormen Abbrüchen in den öffentlichen Verkehrsnetzen.

Mehr denn je werde aber auch bewusst, dass die Preise für Bahnen und Busse immer noch viel zu hoch seien und den Bemühungen um eine wirksame Verkehrswende entgegenstünden. So sei der öffentliche Verkehr ohne Zeitkarte doppelt so teuer wie die Nutzung des Autos. Weitere Anreize zum Wechsel sei die Besetzung der Züge, Trams und Busse: Vollbesetzt schreckten sie ab.

Bahn hat ausgezeichnete Klimabilanz

Peter Flüglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, verwies auf die ausgezeichnete Klimabilanz. Eisenbahnen tragen nur mit 0,2 Prozent, Busse nur drei Prozent zu den nationalen Ausstößen von Kohlendioxid bei. Die Agglomeration Basel verfüge über großes Verlagerungspotential auf den öffentlichen Verkehr, doch noch werden die Netze im Grenzbereich viel zu sehr unter nationalem Aspekt betrachtet.

Der Wissenschaftler Kay Axhausen, Direktor des Instituts für Verkehrsplanung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, bemängelte, dass wichtige Entscheidungen zu Ausbau und Betrieb in und um Basel von den zentralen Behörden fernab der Region getroffen werden. Speziell für Südbaden bezog er dies darauf, dass die Bestellungen der Bahnleistungen nicht im Kreis Lörrach ausgelöst werden können, sondern vom Verkehrsministerium in Stuttgart.

Stephanie Dommange, Direktorin des Regionalbahnnetzes TER Gand Est der französischen Staatsbahn, erläuterte den derzeitigen Umbau des Bahnhofs Mulhouse. Damit werde die Verdichtung des S-Bahn-Verkehrs nach Basel, Frick oder Laufenburg ermöglicht. Auch entstehe nun ein gesonderter Bahnsteig, um die Verbindung nach Müllheim in dichterem Takt zu befahren.

Die Beteiligung der Schweiz am Ausbau der Hochrheinbahn soll dazu dienen, so beschrieb Thomas Staffelbach von den Schweizerischen Bundesbahnen, dass stündlich zweimal von Basel über Schaffhausen nach Singen gefahren werden kann, ebenso zweimal mit Regionalbahnen über Rheinfelden und Waldshut bis ins Schweizerische Koblenz, um dort den direkten Anschluss an das Züricher S-Bahnnetz zu erreichen.

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