Studie: Wirtschaftsstandort Schweiz stand schon besser da.
Basel - Das Ansehen des Wirtschaftsstandorts Schweiz hat im vergangenen Jahr stark gelitten. Verursacht wurde die vermehrt negative Wahrnehmung der hiesigen Ökonomie dabei vor allem durch den Raiffeisen-Skandal sowie die Postauto-Affäre, so der Befund einer Studie von Commslab.
Laut dem vom Basler Beratungsunternehmen errechneten Swiss Economy Reputation Index (SERX) hatte die Schweizer Wirtschaft im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Zum Jahresende wies der Index bereits das fünfte Quartal in Folge einen gegenüber der Vorperiode schlechteren Reputationswert aus, womit er sich seit Oktober 2017 in einer deutlichen Negativentwicklung befindet. Derzeit steht der SERX auf dem tiefsten Stand seit Juli 2014.
Damit habe der Index die anhaltende Negativentwicklung einer an Fahrt verlierenden Konjunktur bereits vorweg genommen, schrieb Commslab in der gestern veröffentlichten Studie. So habe etwa die Expertengruppe des Bundes erst im Dezember 2018 ihre Schätzungen deutlich gesenkt, nachdem die BIP-Prognose des Staatsekretariats für Wirtschaft (Seco) noch im September 2018 erhöht wurde.
Rechtsstreitigkeiten
Laut Commslab sei die negative Reputationsentwicklung dabei zu gleichen Teilen auf real- wie finanzwirtschaftliche Entwicklungen zurückzuführen. Rechtsstreitigkeiten der Großbank UBS in Frankreich und den USA belasteten das Ansehen des Finanzplatzes.
Bezüglich der einzelnen Sektoren seien die Versicherer und der Life-Science-Bereich mit deutlichem Abstand die Branchen mit dem höchsten Ansehen. Stark zulegen konnten zudem die Sektoren „Bau & Immobilien“ und „Medien“.
Auch Einzelhandel leidet
Demgegenüber hätte vor allem der Einzelhandel aufgrund der anhaltenden Konsolidierungsprozesse und Restrukturierungen im vergangenen Jahr an positiver Wahrnehmung eingebüßt, wie es in der Mitteilung abschließend heißt.
