Die Führungsriege des Dreispartenhaus präsentierte vor der Presse den neuen Spielplan. Vorfreude war dabei allen Akteuren anzusehen.
„Hamlet“ im Schauspiel, „Mahagonny“ in der Oper und „Der Nussknacker“ im Ballett: Viele Klassiker stehen auf dem Spielplan 2025/2026 des Theater Basel. 25 Neuproduktionen werden in der nächsten Saison gezeigt. Und es wird gefeiert: der 50. Geburtstag des Stadttheaterneubaus.
Die Führungsriege des Dreispartenhaus präsentierte vor der Presse den neuen Spielplan. Vorfreude war dabei allen Akteuren anzusehen.
Theaterchef Benedikt von Peter verwies auf diese besondere Saison: „Wir wollen das Gebäude feiern.“ Und so wird es am 18. Oktober einen Jubiläumstag zum 50. Geburtstag des Hauses geben. Dieses öffnet sich dann bis in den hintersten Winkel für alle Interessierten: „Open House“ für alle. Mit zahlreichen Aktionen wird das Theater, aber auch der Platz davor bespielt.
Passend dazu werde zum Spielzeit-Auftakt am 28. August die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill auf dem Programm stehen. Mit ihren intelligenten Texten gehe es darin schließlich ganz aktuell darum, was eine Gesellschaft zusammenhält, so der Intendant. Die Uraufführung eines Geister-Musicals, das sich zwischen leicht und schwer mit dem Thema Tod befasst, werde Genre-Grenzen sprengen, so von Peter.
Wegen des großen Erfolgs wieder auf der Bühne: La Traviata. Außerdem werden Don Quijote-Themen aus verschiedenen Jahrhunderten zu einem Stück verschmolzen. Als Schweizer Uraufführung wird György Kurtágs erste Oper herausgebracht: „Endspiel“ nach Samuel Beckett. Der 100-jährige Kurtág wolle dafür extra nach Basel kommen, freut sich der Intendant. Insgesamt wolle die Opernsparte zeigen, was Musiktheater alles sein kann. „Da sind wir die kommende Spielzeit bestens bestückt.“
Neben Brecht gibt es eine „Zarzuela“, eine spanische Operette, selten gespielt. Sie entsteht in Kooperation mit Madrid und drumherum wird ein Bildungsangebot bis hin zum Tanzworkshop aufgegleist. Eine Castagnetten-Künstlerin werde auch dabei sein – eine 93-jährige Virtuosin.
Der neue Ballettdirektor Marco Goecke freut sich sehr auf seine Version von Marguerite Duras „Der Liebhaber“. Er zeigt aber auch den Klassiker „Der Nussknacker – ein Herzensanliegen von Benedikt von Peter – nicht „zuckrig, sondern sehr geheimnisvoll“. Wichtig ist ihm, das junge Nachwuchs-Choreografen in Basel ihre Chance bekommen. Geladen sind aber auch Altmeister des Tanzes aus den Niederlanden: Hans van Manen und Jirí Kylián.
Insgesamt liegt der Ballettsparte die Nachwuchsförderung sehr am Herzen, betonte Nadja Kadel. Die neu hinzugekommen Tänzer sollen mit den übernommenen anderen zu einem wunderbaren Team zusammenwachsen. „Wir haben hier Weltklasse-Tänzer!“, ergänzte Goecke.
Neben Shakespeares „Hamlet“ in der Inszenierung von Schauspiel-Co-Chef Antú Romero Nunes stehen unter anderem Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ und Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“ auf dem Programm - in Inszenierungen der bekannten Regie-Persönlichkeiten Stefan Pucher und Karin Henkel. Dazu kommen viele Uraufführungen. Unter anderem ein Projekt mit dem Titel „Die weiße Madonna von Einsiedeln“. Darin gehe es um eine deutsche Politikerin in der Schweiz, wird vielsagend von Schauspiel-Co-Direktor Jörg Pohl erklärt.
Wieder in Basel: Christoph Marthaler, diesmal mit einem Projekt für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung. Man stehe für zugängliches, zeitgenössisches, körperbetontes, auch lustiges Theater und freue sich über das treue Publikum.
Die öffentlichen Angebote im Foyer seien ein Leuchtturmprojekt und zudem äußerst erfolgreich. 60 000 Besucher kamen in diesen Raum für Dialog und Begegnung. Viele Angebote gibt es für Jugendliche, die in Kooperationen mit erfahrenen Schauspielern eingebunden werden.
So bei einer Aufführung zum Thema Klimakollaps auf der Kunsteisbahn. Junge Talente entwickeln auch in der Oper ein Stück mit Profis von La Cetera. Zudem ist das Spielplatzfest wieder zu Gast in Basel. Viele Programme seien für Familien, auch für kleinere Kinder geeignet, zum Teil auch kostenlos wie Kinderdisco oder Vorlesehund. Es gibt wieder einen Familientag, eine Dance Battle und den Tag der offenen Tür.
Der Vorverkauf
startet für alle Aufführungen am 19. Mai.
Abos
gibt es ab sofort, auch online, neu ist das flexible „Halbtax“ und „GA“