Ich weiß, wie es sich anfühlt, auf der Bühne zu stehen und welche Vorbereitungen für einen reibungslosen Ablauf einer Darbietung getroffenen werden müssen. Ich kann mich sehr gut in die Sorgen und Ängste der Artisten hineinversetzen und kenne ihre Bedürfnisse, damit sie richtig gute Leistung bringen können. Zudem teile ich mit Ihnen die gleiche Passion. Dies alles hilft ungemein bei der Planung dieser Veranstaltung.
Frage: Dieses Jahr werden einige Darbietungen im Freien abgehalten. Sind sie da nicht auch ein Risiko eingegangen, wenn das Wetter nicht mitspielen sollte?
Ja. Aber ich sage mir immer, „No risk, no fun.“
Frage: Was machen Sie, wenn es regnet?
Gar nichts. Wir müssen das Risiko eingehen, dass wir dann nicht spielen können. Das ist die Gefahr bei Vorstellungen im Freien. Auch wenn es weiterhin so kalt bleibt, wird es für die Artisten schwierig, da sie sich immer wieder zwischen den Vorführungen aufwärmen müssten. Ich denke aber trotz aller Risiken mit dem Wetter sehr positiv.
Frage: Young Stage ist Circus-Spektakel und Nachwuchsförderung zugleich. Warum liegt Ihnen die Förderung junger Talente so am Herzen?
Junge Artisten sind für mich eine Inspiration. Sie verfolgen ihr Karriereziel mit einer ungeheuren Leidenschaft und einem sehr starken Willen. Viele sind einfach infiziert mit diesem Circusvirus. Der Weg zum Artisten ist dabei alles andere als einfach. Er ist wahrscheinlich schwieriger, als einen normalen Beruf auszuüben. Damit alles so einfach aussieht bei der Aufführung, wird jeden Tag körperlich hart trainiert. Ich will die jungen Menschen daher dabei unterstützen, sich ihren Traum erfüllen zu können.
Frage: Fällt es Ihnen schwer, jedes Jahr mit kreativen Neuerungen aufzuwarten? Wo holen sich Ihre Inspirationen für das vielseitige Programm?
Ich bin sehr viel unterwegs in der Circus-Szene und habe einen Blick für Neues. Bei meinen Reisen kommt die Inspiration somit von ganz alleine. Zudem habe ich ein großes Netzwerk und kenne viele Leute aus dem Metier.
Frage: Was wollen Sie unbedingt in den nächsten Jahren für die Circusszene in Basel erreicht haben?
Ich würde mir nicht nur für Basel, sondern für die ganze Schweiz wünschen, dass der Stellenwert der Circus-Unterhaltung in Zukunft zunimmt. Viele meinen, dass der Circus nicht zu den darstellenden Künsten zählt. Ich möchte mit dem Festival diese negative Meinung ändern und zeigen, wie kreativ und vielseitig die jungen Artisten sind. Ich finde, dass sich der zeitgenössische Circus auf gleicher Ebene wie Tanz und Theater bewegt. Deshalb muss er finanziell ebenso von Politik und Gesellschaft gefördert werden. In anderen Ländern Europas wie Frankreich, Belgien und Holland ist man da schon viel weiter, und dem Circus wird mehr Wertschätzung entgegengebracht. Mein Ziel ist es, dies auch in der Schweiz zu erreichen.
Frage: Wie sieht die Zeit kurz nach dem Festival für Sie aus? Werden Sie dann erstmal ausschlafen?
Ja, aber nicht lange. Dann geht es wieder an die Arbeit. Young Stage beschäftigt mich quasi das ganze Jahr.
Das 11. Young Stage Circusfestival wird Samstag, von 10 bis 18 Uhr, mit einem interaktiven Trapez auf dem Barfüßerplatz für Nervenkitzel sorgen. Die Artistengruppe „Volem Volar“ lädt zum Flug durch die Luft ein. Zudem finden auf vier Bühnen an der Messe Basel den ganzen Tag kostenlose Aufführungen unter freiem Himmel statt.