Die Wirtschaftsdachverbände Economiesuisse und Schweizerischer Arbeitgeberverband fordern vom Bundesrat, dass er die noch offenen Punkte mit der EU-Spitze rasch klärt, wie es in einer Mitteilung vom Samstag heißt.
Es sei im Interesse des ganzen Landes, den bilateralen Weg für die Zukunft zu sichern. Beide Seiten hätten ein starkes wirtschaftliches Interesse an einer Lösung in den drei offenen Punkten staatliche Beihilfen, flankierende Maßnahmen und Unionsbürgerrecht. Erfolgreiche Gespräche seien die Voraussetzung dafür, dass das Rahmenabkommen die notwendige politische Mehrheit im Schweizer Bundesrat finde.
Keine Unterwerfung
Derweil unterstützt die FDP das Rahmenabkommen unter der Voraussetzung, dass in den drei Bereichen Lohnschutz, Unionsbürgerrichtline und Guillotineklausel Klarstellungen erreicht werden könnten. Die SVP sprach sich für bilaterale Beziehungen mit der EU aus. Diese müssten jedoch „auf Augenhöhe“ stattfinden und dürften weder eine automatische Übernahme von EU-Recht noch die „Unterwerfung“ unter den EU-Gerichtshof beinhalten. Der Bundesrat müsse der EU „reinen Wein einschenken“ und ihr deutlich machen, dass die Schweiz ihre Freiheit und Unabhängigkeit „niemals einem solchen Unterwerfungsvertrag opfern“ werde, geht aus einer Mitteilung vom Samstag hervor.
Derweil kritisiert die EU die Haltung des Bundesrats zum Rahmenabkommen. In einem internen Protokoll wirft sie ihm Unwillen zu dessen Abschluss vor. Eine mögliche Einigung wird nur bei einem der drei strittigen Punkte gesehen: Bei den staatlichen Beihilfen lasse sich die Forderung nach einer Ausnahme erfüllen.
Bei den Aspekten Lohnschutz und Unionsbürgerrichtlinie will man nicht von EU-Richtlinien abweichen. Das Unionsbürgerrecht mit dem Zugang zum Sozialsystem ist für sie das Herzstück der Personenfreizügigkeit.