Basel Den Klimawandel gezielt abfedern

Michael Werndorff
Je mehr Grünraum vorhanden ist, desto angenehmer lässt es sich in einer dicht bebauten Stadt leben. Foto: Michael Werndorff

Umweltdaten: Messnetz „Smart Climate – Plug & Sense“ zeigt Wirkung / Initiatoren ziehen positive Bilanz

160 Sensoren in 20 Gemeinden in der Schweiz, Deutschland und Frankreich bilden ein Messnetz, welches im Rahmen von „Smart Climate – Plug & Sense“ Daten für die Stadtklimaforschung im Dreiländereck liefert. Dass das Netzwerk als Grundlage für intelligente Stadtplanung im Klimawandel dient, hat sich in der nun endenden Pilotprojektphase gezeigt.

Von Michael Werndorff

Basel. „Das im Jahr 2019 von Smart Regio Basel aufgegleiste Projekt wurde erfolgreich umgesetzt“, lautet die Bilanz des Basler Vereins, der die digitale Vernetzung im Dreiländereck voranbringen will.

Im Verlauf des Jahres 2020 sei ein weltweit wegweisendes Netzwerk installiert worden, das nach der Pilotphase weiter betrieben werden soll. Auch die Stadtklimavorhersage im Internet bleibe bis auf Weiteres kostenlos zugänglich, informieren die Initiatoren: So visualisiert eine Website des in Basel ansässigen Wetterdienstleisters meteoblue AG die Messwerte aller Klimasensoren auf einer interaktiven Stadtklimakarte.

„Für uns war Smart Climate ein großer Erfolg. Zusammen mit unseren Partnern ist es uns gelungen, ein smartes Projekt von der Idee bis zum Betrieb in der Triregio umzusetzen und unter Beweis zu stellen, dass siloübergreifende Kollaboration staatlicher und privater Akteure funktioniert und Innovation möglich ist“, so der Verein in seinem Abschlussbericht.

Rund 160 Sensoren messen Temperatur und Niederschlagsmengen, weitere 15 Sensoren messen Luftqualität und Schallpegel und senden stündlich Daten, die zentral erfasst und im Rahmen verschiedener Teilprojekte weiterverwendet werden.

15 verschiedene Stadtklimazonen

Die Sensoren decken 15 verschiedene Stadtklimazonen ab – von der Innenstadt bis zu ländlichen Zonen. Entstanden ist das derzeit weltweit dichteste städtische Messnetz.

Die Daten bilden die Grundlage, um das lokale Klima und seine Entwicklung zu studieren und aus den Ergebnissen Rückschlüsse zu ziehen. Auf diese Weise soll dem Klimawandel bestmöglich begegnet werden, städtebauliche Maßnahmen abgeleitet und das Leben in der Stadt für die Bewohner erträglicher gestaltet werden. Wie wichtig das ist, zeigen die Hitzerekorde der vergangenen Jahre.

Daher brauche es Lösungsansätze, die helfen, die Effekte des Klimawandels abzufedern, war bei Projektbeginn zu erfahren. So wissen Experten, wo zum Beispiel das Anlegen von kühlenden Grünräumen angebracht ist. Das kürzlich veröffentlichte Basler Stadtklimakonzept verdeutliche die Bedeutung des Themas Stadtklima in Basel-Stadt. Das Projekt sei aufgrund der zahlreich entstandenen Anwendungsmöglichkeiten und des transkantonalen sowie internationalen Charakters als Standortfaktor für die Region Basel von Bedeutung, ziehen die Initiatoren Bilanz.

Der Weiterbetrieb der kleinen Wetterstationen ermöglicht es, begonnene Wirkungsmessungen städtebaulicher Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas weiterzuführen und bei kommenden Vorhaben das Messnetz zur Auswertung von Wirksamkeiten ebenfalls einzusetzen. Das Lufthygieneamt beider Basel will den Test der Feinstaubsensoren ebenfalls verlängern.

Der Verein Smart Regio Basel fördert die digitale Vernetzung in der Region Basel, um die Attraktivität des Lebens- und Wirtschaftsraums Basel nachhaltig zu steigern. Er engagiert sich für lokale Wertnutzung und Wertschöpfung und setzt sich dafür ein, dass Bevölkerung und ansässige Unternehmen von der digitalen Transformation profitieren.

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