Basel Der Basler Tramverkehr steht Kopf

Die Oberbadische
300 Meter Gleise, vier Weichen und neun Gleiskreuzungen sollen an der Kreuzung Bankverein ersetzt werden. Foto: zVg/Kanton Basel-Stadt Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Knotenpunkt Bankverein bleibt Anfang Oktober zehn Tage lang für Straßenbahnen gesperrt

Basler Pendler müssen Anfang Oktober zehn Tage lang ohne ihre gewohnten Verbindungen in der Innenstandt auskommen: Am Bankverein werden altersschwache Gleise ersetzt und darum fast alle Straßenbahnen umgeleitet.

Basel (sda). 300 Meter Gleise, vier Weichen und neun Gleiskreuzungen werden nun ersetzt, wie die Verantwortlichen der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) gestern vor den Medien erläuterten. Der Knotenpunkt Bankverein – wo sonst täglich 900 Tramdurchfahrten gezählt werden – bleibt von Montag, 30. September, bis Mittwoch, 9. Oktober, für den Straßenbahnverkehr komplett gesperrt.

Diese Totalsperrung im Herzen des Netzes mache zahlreiche Umleitungen nötig. Damit sich die Fahrgäste eher zurechtfänden, hätten die BVB den schon bekannten Fahrplan zur Fasnacht übernommen, sagte Fahrplanleiter Chris Gugger.

Indes mache eine Baustelle im Gundeldingerquartier noch weitere Anpassungen nötig.

Pendler zum Bahnhof SBB bringen

Ziel ist es laut Gugger, mit Umleitungen die Pendler so gut wie möglich zum Bahnhof SBB zu bringen. Das funktioniere teils mit anderen Linien als üblich, etwa mit dem 16er-Tram via Gundeli-Eingang. Zudem fahre der 42er-Bus („Roche-Express“) ab Bahnhof SBB ins Hirzbrunnen und nach Riehen während dieser zehn Tage durchgehend statt nur zu den Stoßzeiten. Im Detail werden einige Tramlinien komplett neu verknüpft. Unter anderen wird die 1er Tram am Bahnhof zur 14er, die 2er fährt von Binningen nach Birsfelden, die 3er wird beim Theater zur 15er und die 8er fährt via Markthalle nach Kleinbasel. Die 21er Linie pausiert. Zum Kunstmuseum gelangt man mit einem 2er-Ersatzbus zwischen Aeschenplatz und Messe.

Nicht bedient werden derweil die Haltestellen Bankverein und Kirschgarten. Einzig die Linie 6 fährt wie gewohnt.

Fahrgäste werden auf dem Laufenden gehalten

Die Fahrgäste werden mit Schildern, Informationsblättern, „Kundenlenkern“ an Haltestellen sowie auf der Website und in den Sozialen Medien auf dem Laufenden gehalten. Um die Einschränkungen so kurz wie möglich zu halten, lassen die BVB die beauftragte Baufirma im Dreischicht- und 24-Stundenbetrieb arbeiten, wie Infrastrukturleiter Ramon Oppikofer sagte.

Eine höchst anspruchsvolle Baustelle

Matthias Pietrass, Projektleiter BVB, sprach von einer „höchst anspruchsvollen Baustelle“ – hier würden innerhalb von zehn Tagen Arbeiten erledigt, die sonst sechs Wochen in Anspruch nähmen. Die Bankverein-Gleiserneuerung kostet 2,6 Millionen Franken. Für das ganze laufende Jahr bezifferte Oppikofer die Kosten aller Erhaltungsmaßnahmen auf rund 24 Millionen Franken.

Bei der Notsanierung im Juni war am Bankverein nur die Fahrbahn samt Gleisverankerungen verstärkt worden; die alten Gleise blieben damals liegen. Dass jene ungeplante 54-stündige Reparatur mit Vollsperrung aus Sicherheitsgründen so kurzfristig nötig wurde, damit seien auch die BVB „nicht zufrieden“, unterstrich Oppikofer.

Immerhin laufe der Trambetrieb an diesem zentralen Knoten seither wieder normal. Vor Juni sei dafür dort eine Schlossergruppe fast täglich im Einsatz gestanden, sagte Oppikofer. Die Gleise sind aber laut Pietrass wegen des intensiven Betriebes mit grünen und gelben Trams „stark abgefahren“ und ersatzreif.

Rund um den Bankverein bleiben die Gebäude und Läden während der ganzen zehn Tage immer zugänglich, versicherte Pietrass. Die Kreuzung bleibe auch für Fußgänger passierbar.

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