Basel „Der ESC ist mir viel zu politisch“

Nico Arbert
Der weltweit größte Gesangswettbewerb hat nicht nur Fans, sondern auch Kritiker. Foto: Barbara Mueller

Der Eurovision Song Contest 2025 in Basel steht vor der Tür. Neben Begeisterung gibt es auch kritische Töne.

Der Eurovision Song Contest (ESC) polarisiert, auch im Dreiländereck ist die internationale Musikveranstaltung ein großes Gesprächsthema. Manche Menschen wollen die Veranstaltung sogar boykottieren, wie eine Straßenumfrage unserer Redaktion in Basel und Lörrach ergeben hat.

Anthony (25), Student aus Lörrach, freut sich riesig auf den ESC in Basel: „Ich wollte Tickets für das Finale kaufen, allerdings waren die bereits nach sieben Minuten ausverkauft. Aber ich werde trotzdem mit meinen Freunden nach Basel fahren und die Stimmung dort mitnehmen; es gibt ja auch viele Public Viewing-Angebote.“ Auch Andrea (59) und Monika (62) aus Riehen freuen sich und sind gespannt, was in der Stadt los sein wird, wenn ganz Europa nach Basel kommt.

Die Stadt am Rheinknie ist darauf gut vorbereitet. So ist bereits der Bereich von der Mittleren Brücke bis zum Badischen Bahnhof mit „ESC-Fahnen“ geschmückt, und es gibt zahlreiche Partys und Public Viewings im gesamten Stadtbereich. Doch auch Sorgen schwingen mit, wenn Menschen in Lörrach und Basel an den ESC denken.

Dies sieht man bei Dorian (36) und Edgar (29) aus Lörrach: „Der ESC ist mir ziemlich egal, ich habe allerdings mehr Respekt davor, dass ich verkehrstechnisch nicht mehr rechtzeitig ins Büro komme oder in der Mittagspause zu lange warten muss, da zu viele Leute unterwegs sind.“

Anders sehen es Alex (35) aus Lörrach und Tim (23), ein Student aus Basel. Tim ist der Meinung, dass früher die Musik viel besser gewesen sei. Er habe den Musikwettbewerb damals auch regelmäßig geschaut. Heute stehen für ihn andere Sachen beim ESC zu sehr im Vordergrund, beispielsweise Diversität oder Politik.

Alex formuliert das noch drastischer: „Der ESC ist mir viel zu politisch, ich boykottiere ihn komplett. Oder warum ist Russland nicht mehr dabei? Ich hatte früher immer auch CDs gekauft von den Songs, aber heute mache ich das auf keinen Fall mehr.“

Ute Gerber (76), eine Rentnerin aus Basel, ist der ganze Trubel bereits eine Woche vor den beiden Halbfinals zu viel. Sie spricht von sehr viel Stress und auch viel zu vielen Menschen, die in dem Zeitraum in Basel unterwegs sein werden. Aus diesem Grund bleibe sie während der nächsten Woche nur zu Hause und meide so gut es gehe die Basler Innenstadt.

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