Basel Der EuroAirport ist wieder im Aufwind

Michael Werndorff/sda
Bei der Zunahme der Flugbewegungen liegt der binationale EuroAirport vor den Toren Basels vor Zürich und Genf. Foto: Michael Werndorff

Die drei Landesflughäfen haben im Sommerhalbjahr deutlich mehr Passagiere abgefertigt als im Vorjahr. Spitzenreiter bei Starts und Landungen ist der Basler EuroAirport. Indes: Das Vor-Corona-Niveau ist noch nicht erreicht.

Während an den Flughäfen Zürich und Genf auch das Vorpandemie-Niveau von 2019 wieder knapp überschritten wurde, blieb Basel noch unter diesem Wert. Insgesamt reisten von Mai bis Oktober rund 32,2 Millionen Menschen über die Flughäfen Zürich, Genf und Basel, wie der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) jetzt mitteilte. Das sind fast 28 Prozent mehr als im Winterhalbjahr und sieben Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Wenig überraschend waren dabei die Monate Juli und August die belebtesten. Mit 17,7 Millionen und 9,2 Millionen Passagieren haben die Flughäfen Zürich und Genf im Sommerhalbjahr auch die Werte von vor der Covid-Pandemie um 0,4 respektive 0,8 Prozent überboten, wie es weiter heißt. Lediglich der EuroAirport lag mit 5,2 Millionen Passagieren noch um 1,9 Prozent unter dem Wert von 2019.

Basel verzeichnet das stärkste Wachstum

Die Flugbewegungen lagen derweil mit knapp 289 000 Starts und Landungen um vier Prozent über dem Vorjahr. Der Mitteilung zufolge verzeichnete Basel mit plus 4,8 Prozent das stärkste Wachstum. Zur Vor-Pandemie-Zeit zeigte sich gesamtschweizerisch noch ein Rückstand von 3,4 Prozent, wobei sich der Abstand weiter verringerte.

Mit der Zunahme der Flugbewegungen rückt auch das Thema Lärmschutz wieder in den Fokus: Beim Lärmschutz befinde sich der Flughafen auf einem guten Weg, hieß es Ende Januar im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz für das vergangene Jahr. „Wir sind aber noch nicht am Ziel“, sagte damals Verwaltungsratspräsident Luc Gaillet. Trotz Einführung des Verbots geplanter Starts ab 23 Uhr habe sich im Süden die Lärmsituation bis 23.15 Uhr verschlechtert. Eine Verbesserung wurde derweil im Norden festgestellt.

Flugzeuge heben nach 23 Uhr ab

Laut scheidendem Flughafendirektor Matthias Suhr liegt der Hauptgrund darin, dass einige Flüge weiterhin kurz vor 23 Uhr angesetzt werden, was dazu führe, dass diese zwischen 23 und 23.15 Uhr von der Startbahn abheben. Mit dem „Plan de prévention du bruit dans l’environnement“ (PPBE) will der EAP gegensteuern. Der Lärmvorsorgeplan 2024 – 2028 zeigt auf, dass ohne Schutzmaßnahmen 6640 Menschen in den elsässischen Gemeinden Saint-Louis, Hésingue, Blotzheim, Hégenheim, Bartenheim sowie auf der Schweizer Seite in Allschwil, Basel und Schönenbuch einer Lärmexposition über dem gesetzlichen Grenzwert für Flughäfen leben. Geschätzte 258 Menschen seien in der untersuchten Zone starken Schlafstörungen ausgesetzt. Betroffen ist auch die deutsche Seite.

Flughafen führt systematische Lärmmessung ein

Anfang Juli hat der EAP die systematische Messung von Fluglärm zur Erfassung der Lärmbelastung im Landkreis Lörrach wieder aufgenommen. Mit dem Start der Lärmmessung soll die Belastung im gesamten Landkreis systematisch dargestellt werden, erklärte das Landratsamt im Juli. Da dies über einen einzelnen Standort nicht möglich sei, sollen in den nächsten Jahren regelmäßige Messungen an wechselnden Orten erfolgen. Durch den Beginn in Huttingen könne das sogenannte Startverfahren Elbeg 7S weitgehend erfasst und damit bereits ein großer Anteil der Starts über Deutschland abgebildet werden, hieß es damals. Bereits im kommenden Jahr ist eine gleichartige Messung in der Region um Kandern angedacht.

Der Kreis und die Bürgerinitiative südbadischer Flughafenanrainer (BISF) haben in der Trinationalen Umweltkommission des EAP regelmäßig Messungen auf deutschem Gebiet gefordert.

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