Basel Dialog mit Wirtschaft und Politik fördern

Die Oberbadische
Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Bilanz: Neujahrsempfang der Handelskammer beider Basel / Wirtschaftsstandort im Fokus

Mehr als 900 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie haben am Dienstagabend beim Neujahrsempfang der Handelskammer beider Basel gemeinsam auf eine erfolgreiche Region angestoßen. Für eine Überraschung sorgte der Auftritt von Patrick Warnking, Länderchef von Google Schweiz.

Von Michael Werndorff

Basel. In ihrer Ansprache stellte Handelskammer-Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter den Menschen und seine Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schweiz ins Zentrum. „Für die Schweiz ist das Humankapital besonders relevant. Denn wir haben keine anderen Rohstoffe als die menschliche Denkkraft.“ Das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Unternehmen sei daher wichtiger denn je, verwies sie auf das jüngste Edelman-Trust-Barometer. „Das gibt Ihnen die Chance, jenseits des Firmenareals Position zu beziehen und Verantwortung für einen Wandel zugunsten der Menschen zu übernehmen“, erklärte sie den zahlreich erschienenen Gästen in der UBS-Kundenhalle.

Nehmen Verantwortung sehr ernst

Diese Verantwortung nehme auch die Handelskammer sehr ernst, so Schneider-Schneiter. Darum fördere man den Dialog zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, informiere über politische Vorlagen und führe Abstimmungskampagnen. Dabei feiere man immer wieder Siege, erinnerte sie an die Unternehmensbesteuerung.

Wie wichtig gute Wirtschaftsbeziehungen für den Standort sind, ließ sie nicht unerwähnt. „Die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland und zu Baden-Württemberg haben gerade für Basel Priorität.“ Umso wichtiger sei ein positives Verhältnis zu Europa, sagte Schneider-Schneiter. „Und umso schädlicher sind Beziehungskiller wie die Begrenzungs- oder die Unternehmensverantwortungsinitiative.“

Insgesamt sei der Wirtschaftsstandort gut aufgestellt: Die Region Basel bleibe schweizweit der stärkste Handels- und Logistikhub. Kurzum: Der Region gehe es gut, verwies sie auf eine tiefe Arbeitslosigkeit und ein ansehnliches Bruttosozialprodukt. „Wir sind schweizweit die dynamischste Wachstumsregion überhaupt.“ Zudem sei beim Schweizer Handelsbilanzsaldo für das Jahr 2018 mit 30,5 Milliarden Franken ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr zu bilanzieren. Die Schweiz bleibe ein Magnet für Fachkräfte, stellte die Präsidentin fest.

Menschen stärker in den Mittelpunkt rücken

Gleichzeitig stehe man vor großen Aufgaben, nannte sie Altersversorgung, Gesundheitswesen, Klimaschutz und digitale Revolution. „Diese Bedürfnisse lassen sich nur finanzieren, wenn wir die Mittel dazu bereitstellen, und das tun wir.“ Doch der gesellschaftliche Wandel dürfe nicht zu Lasten einiger weniger erfolgen, mahnte die Handelskammer-Präsidentin. Rund zehn Prozent der Steuerpflichtigen zahlten die Hälfte der Einkommens- und 95 Prozent der Vermögenssteuern in Basel-Stadt. Im Landkanton sei es ähnlich. „Auch wenn das manche nicht gerne hören: Gutverdienende leisten einen hohen Solidaritätsbeitrag zum Gesamtwohl.“

Als Überraschungsgast begrüßte Schneider-Schneiter Patrick Warnking von Google. Als Länderchef von Google Schweiz misst Warking seinen Mitarbeitern einen hohen Stellenwert bei. Gerade in Zeiten technologischen Wandels müsse der Mensch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden, betonte er im Gespräch mit Schneider-Schneiter.

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