Nur wenige Fahrzeuge
Entspannt und schwaches Verkehrsaufkommen: So lässt sich die Situation am Autobahngrenzübergang in Weil am Rhein bei der Einreise nach Deutschland bezeichnen. Eine Einschätzung, die auch die dort eingesetzten Beamten der Bundespolizei teilen. Am Vormittag hält sich das Verkehrsaufkommen am Autobahnzoll in Grenzen. Längere Staus bleiben aus. Offenbar habe sich die Grenzschließung herumgesprochen, die Menschen hielten sich daran, wohl schon aus Eigenschutz vor dem Coronavirus, meint einer der mit Mundschutz ausgestatteten Beamten.
Die Kontrollen stoßen durchweg auf positive Reaktionen. „Wir haben doch viel Verständnis von den Verkehrsteilnehmern entgegengebracht bekommen“, betont der Bundespolizist. Vereinzelt müssen Schweizer Bürger zurückgewiesen werden, die angeben, lediglich zum Einkaufen nach Deutschland einreisen zu wollen. Auch Fahrzeugführer mit Autos aus Frankreich werden an diesem denkwürdigen Montag kontrolliert.
Pendler dürfen passieren
Wer glaubhaft machen kann, warum er nach Deutschland einreisen will, wird durchgewunken. Wie zum Beispiel die Fahrerin eines Kleinwagens mit französischem Kennzeichen: „Ich komme aus Basel von der Arbeit und will weiter nach Hause ins Elsass“, erklärt sie den Beamten, die sie dann auch passieren lassen. Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen aus der Regio werden weitgehend durchgewunken. Bei Fahrzeugen, die von weiter her kommen, nehmen die Grenzbeamten indes stichprobenartig Kontrollen vor. Aus Richtung Deutschland kommen nur sporadisch Fahrzeuge am Grenzübergang an. Schweizer Grenzwächter kontrollieren die Fahrzeuginsassen mit Augenmaß.
144 Infizierte
Laut Gesundheitsdepartement zählt Basel-Stadt seit gestern Mittag, Stand 12 Uhr, insgesamt 144 nachgewiesene Infektionen von Menschen mit Wohnsitz im Stadtkanton und mittlerweile vier mit dem Coronavirus in Zusammenhang stehende Todesfälle. Bei den drei zuletzt Verstorbenen handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann. Sie seien alle über 70 Jahre alt und hätten an Vorerkrankungen gelitten.
Im Kanton werden neben den Tests der Kantonsbewohner auch Tests von Verdachtsfällen aus anderen Schweizer Kantonen und dem grenznahen Ausland durchgeführt. Bisher sind die Laboruntersuchungen von rund 270 Personen positiv ausgefallen, teilt das Gesundheitsdepartement mit.
Drastische Maßnahme
Landrätin Marion zeigt sich überzeugt, dass die grenzüberschreitenden Beziehungen trotz Grenzkontrollen gepflegt werden und das gemeinsame Ziel der Bewältigung dieser Pandemie die Menschen im trinationalen Raum eine. Und weiter: „Es ist eine sehr drastische Maßnahme des Bundes für eine sehr ernste Lage. Und ich kann nur nochmals betonen, dass ich diesen Schritt richtig und konsequent finde, um die Ausbreitung des Coronavirus hier im Südwesten zu verlangsamen, auch wenn das bedeutet, dass wir in nächster Zeit mit größeren Einschränkungen insbesondere bei uns im Dreiländereck, rechnen müssen.“