Basel Die Jugend fordern und fördern

Denis Bozbag
Ihnen liegt der Profi-Nachwuchs am Herzen (v. l.): René Häflinger, Steffi Burkhart und Per Mertesacker. Foto: Denis Bozbag

FCB Business Summit: Diskussionsabend zum Umgang mit jungen Talenten in Wirtschaft und Sport.

Basel - Die heutige Jugend muss sich vielen neuen Herausforderungen im Berufsleben stellen: Digitalisierung, Informationsüberfluss und unsichere Wirtschaftslage. Nichts soll mehr zufällig passieren, alles muss für die Zukunft geplant werden. Darüber macht sich auch der FC Basel (FCB) Gedanken, denn als größter Sportverein der Schweiz mit einem Jugendanteil von 30 Prozent, richtet sich laut CEO Roland Heri das Augenmerk besonders auf die Förderung junger Talente. „Wir sind nicht bloß ein Fußballverein, sondern auch eine Ausbildungsstätte“, erklärte Heri zu Beginn der Veranstaltung. Die physische Aktivität an der frischen Luft sowie der freundschaftliche Handschlag nach einem Spiel seien Werte, für die sich der Verein bei den jungen Spielern stark mache.

In ihrem m Impulsreferat räumte Steffi Burkhart mit gängigen Vorurteilen über die heutige Jugend auf und machte die anwesenden Manager im Publikum über die schwierige Situation des Nachwuchses aufmerksam: „Die Themen, die uns junge Menschen in Sorge und Stress versetzen, sind die zunehmende Beschleunigung der Informationsverarbeitung durch die digitalen Medien, der steigende Leistungsdruck, der große Wettbewerb und die Automatisierung der Arbeitsprozesse“, zählte die junge Rednerin auf. Doch nicht nur die Leistung sei wichtig, sondern auch die Erholung und Entspannung. „Die Generation Y und Z muss zunehmend in einer Realität leben, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz geprägt ist“, verdeutlichte sie. Aus diesen Gründen sei es für die Jugend wichtig, flexibel zu bleiben und sich nicht ewig an einen Job zu binden. Die Unternehmen sollten den Mut aufbringen, sich von alten Hierarchien zu lösen, und nicht weiter auf geradlinige Lebensläufe pochen. „Lösen Sie sich von alten Regeln und Konformitäten, und machen Sie Platz für Neues“, appellierte Burkhardt an die Wirtschaftsvertreter.

Facettenreiche Diskussion

Im Anschluss erfolgte eine facettenreiche Diskussionsrunde mit Moderator René Häfliger, Burkhart und Ex-Fußballprofi Per Mertesacker. Thema war die Jugendförderung im Profi-Fußball. Häflinger fragte sogleich, was Mertesacker als neuer Leiter der Jugendakademie des FC Arsenal für den Nachwuchs erreichen wolle? „Mir liegt die Jugend sehr am Herzen. Ich will sie dabei unterstützen, ihre Talente richtig einzusetzen“, erklärte der ehemalige Nationalspieler. Nicht immer gelinge es, seinen Traum zum Profi zu verwirklichen. „Man braucht daher immer einen guten Bildungsstand und einen Plan B. Sonst läuft man als junger Spieler Gefahr, in ein Loch zu fallen, sollte man aus der Profi-Liga zu einem Zweit- oder Drittligisten wechseln müssen.“

Häflinger monierte, dass die Jungtalente im Profifußball recht früh in einer Welt groß werden, in der ihnen ein hoher Lohn gezahlt, das Taxi bestellt und ihnen das Gepäck nachgetragen wird. Mertesacker gestand ein, dass in den Vereinen noch oft ein falsches „Caring“ betrieben werde, und er bei Arsenal die alten Werte wieder einführen wolle.

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