Basel Die Mona Lisa kommt nach Riehen

Gabriele Hauger
Rinalda Caduff (links) sorgt für französische Musik und bildet mit ihren Arbeiten quasi das Bühnenbild. Als Solo-Schauspielerin steht Isabell Steinbrich auf der Bühne. Foto: zVg

Die Mona Lisa als türmende Frau mit losem Mundwerk? Was es damit auf sich hat, ist ab Freitag im Kammertheater Riehen zu erleben. Dazu gibt es französische Chansons.

Das sphinxhafte Lächeln der Mona Lisa soll Bewunderer schon in den Wahnsinn getrieben haben. Heute lockt es im Pariser Louvre selfie-verliebte Scharen in den dicht gedrängten Ausstellungsraum. Das zu den berühmtesten Gemälden der Welt gehörende Werk soll daher in den nächsten Jahren umziehen: mit mehr Platz und Wirksamkeit. Doch bis alles fertig gebaut ist, wird es dauern. In der Komödie im Riehener Kammertheater geht alles schneller. Hier nämlich büxt die Mona Lisa am Freitag aus: bei der Premiere von „Mona Lisa ohne Rahmen“.

Temporeiche Komödie

Wie ist Theaterleiterin Isolde auf dieses Stück gekommen? „Es ist eine wunderbar leichte, süße, temporeiche Komödie, die zum Frühling passt.“ Co-Theaterleiterin Isabell Steinbrich hat das Stück schon in Freiburg gespielt und es jetzt mit nach Riehen gebracht. Isolde Polzin übernimmt die Dramaturgie und hat eigene Akzente gesetzt, es „etwas aufgepimpt“, wie sie sagt. Und so taucht die Mona Lisa leibhaftig in Riehen auf.

Worum es geht

Worum geht es? Mona Lisa muss einfach mal raus aus ihrem viel zu engen, kleinen Bilderrahmen. Ständig ziehen Besucher an ihr vorbei – und sind schnell wieder weg. Die erdigen Töne von Leonardo da Vinci langweilen sie. Sie will hinaus ins pralle, bunte Leben, sehnt sich nach Pariser Luft, Musik und Atmosphäre. Und so türmt sie aus dem ehrwürdigen Louvre. Berühmt ist die Dame zwar für ihr geheimnisvolles Lächeln, aber Mona Lisa hat auch ein ziemlich loses Mundwerk. Mit flotter Zunge verrät sie Vertrauliches aus dem Louvre, beeindruckt mit verblüffenden Neuigkeiten über Leonardo da Vinci und erklärt mal eben so nebenbei auch noch die Renaissance. Dass Mona Lisa ausgebüxt ist, fällt natürlich in Nullkommanix auf. Eine fieberhafte Suche beginnt, und aus Mona Lisas harmlosem Ausflug entwickeln sich nacheinander eine Kriminalgeschichte, ein Agententhriller.

Autor ist Thomas Rau

Das Stück stammt aus der Feder von Thomas Rau. Der Autor stammt aus Köln, lebt und arbeitet in Berlin. Er stand lange als Schauspieler auf Theater- und Kleinkunst-Bühnen, inzwischen arbeitet er als Autor, Regisseur und Produzent. 2014 gründete er das Tournee-Theater „BerlinsBeste” und schreibt berühmten Figuren der Weltkultur Komödien auf den prominenten Leib.

Isabell Steinbrich spielt die Mona Lisa. „Eine Solo-Rolle, die ganz schön anspruchsvoll ist“, sagt ihre Kollegin Polzin. Mit ihr auf der Bühne steht Rinalda Caduff, die die turbulente Geschichte mit Chansons, auch von Edith Piaf, untermalt. „Rinalda ist ein absolutes Musiktalent, sie spielt Handorgel, Saxofon, Ukulele...“ Außerdem zeigt sie auf und um die Bühne ihre farbsatten Arbeiten, die quasi das Bühnenbild bilden.

Vielleicht wird so mancher Besucher des Stücks beim nächsten Louvre-Besuch die Mona Lisa mit ganz anderen Augen sehen...

Vorstellungstermine von „Mona Lisa ohne Rahmen“: Premiere ist am Freitag, 4. April, 20 Uhr; weitere Termine: Samstag, 5. April, 20 Uhr, Sonntag, 6. April, 17 Uhr, Freitag, 9. Mai, 20 Uhr und Samstag, 10. Mai, 20 Uhr; am 5. April gibt es zwei Tickets zum Preis von einem. Karten: Tel. + 030 201 696 006 oder www.ticketino.ch

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