Basel Dynamik lässt weiter nach

Die Oberbadische
Im Maschinenbau sind im vergangenen Quartal deutlich weniger Aufträge eingegangen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Konjunktur: BAK Economics senkt Prognosen für Schweizer Wirtschaft / Privater Konsum bleibt Stütze

Die Ökonomen des Instituts BAK Economics senken ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz im laufenden Jahr deutlich. Auch bei der Maschinenbaubranche in der Region Basel spürt man mittlerweile den Abwärtstrend.

Basel (sda/wer). Die Experten rechnen nunmehr mit einem Wert von plus 0,7 Prozent, nachdem es bislang plus 1,2 Prozent waren. Für das Jahr 2020 wird die Prognose auf plus 1,3 Prozent von 1,7 Prozent zurückgenommen, wie das Institut jetzt mitteilte.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hatte für das zweite Quartal 2019 ein gedämpftes Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent ausgewiesen und die Werte für das erste Jahresviertel nach unten revidiert. Die weiter gestiegenen politischen Unsicherheiten und die schwache Konjunktur im Euroraum hinterließen zunehmend Spuren, stellt nun auch BAK Economics fest. Und die Dynamik der Schweizer Wirtschaft werde im zweiten Halbjahr 2019 weiter nachlassen.

Durch den robusten privaten Konsum und den stabilen Pharmasektor ist nach Ansicht der Basler Ökonomen die Gefahr des Abgleitens in eine Rezession jedoch klein.

Handelskonflikt dauert an

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China wird sich nach Auffassung des BAK voraussichtlich noch bis weit ins Jahr 2020 hinziehen. In der Folge dürften die Exporte aus der Schweiz in den kommenden Quartalen nur noch leicht expandieren. Dazu trage auch der aktuell starke Schweizer Franken bei. Das hemme auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

Stabiler Arbeitsmarkt

Eine Stütze der Schweizer Wirtschaft bleibe dagegen der private Konsum. Die trotz eines geringeren Stellenwachstums robuste Arbeitsmarktlage und die tiefe Teuerung ermöglichten weiterhin solide Konsumausgaben.

Die Schweiz beheimatet die Fußballverbände Fifa und Uefa sowie das Internationale Olympische Komitee, was sich in der BIP-Rechnung wegen der Lizenzeinnahmen durch deren Sportgroßevents niederschlägt. Bereinigt um diese Sondereffekte rechnet BAK Economics dieses wie nächstes Jahr mit einem BIP-Wachstum von 1,1 Prozent.

Folgen für Maschinenbau

Den Abwärtstrend bekommt auch die Maschinenbaubranche in der Region Basel zu spüren, wie jetzt veröffentlichte Zahlen von Swissmem, dem nationalen Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, nahelegen. Der konjunkturelle Gegenwind und der starke Franken lassen den bereits in den vergangenen Quartalen rückläufigen Auftragseingang nun regelrecht einbrechen.

Weniger Aufträge

Anders als auf nationaler Ebene, wo im vergangenen Quartal ein Fünftel weniger Aufträge eingegangen sind, zeigt sich der Abschwung im Dreiland erst mit Verzögerung, erklärte Stefan Schelker, Präsident der Sektion beider Basel von Swissmechanic, dem Schweizer Rundfunk: „Die meisten Betriebe in der Region sind Zulieferbetriebe für die Industrie. Wenn von der Industrie also weniger Maschinen bestellt werden, dann merken dies im nächsten Schritt die Zulieferer.“

Bei Swissmechanic sei man vom Abschwung nicht überrascht. „Seit 2010 hatten wir eine sehr gute Konjunktur. Es gab ein stetiges Wachstum mit Ausnahme der Euro-Problematik. Dass es nun eine Abschwächung gibt, gehört bis zu einem gewissen Grad zum normalen Zyklus“, meint Schelker. Die Frage sei, wie sich der Abwärtstrend entwickelt.

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