Das unterstreicht, dass Menschen in ihren Entscheidungen nicht zwangsläufig ihren eigenen Präferenzen folgen, sondern vielmehr ihren – mitunter verzerrten – Vorstellungen von den eigenen Präferenzen. Diese Vorstellungen sind womöglich durch äußere Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise durch Sozialisierung, die Eltern oder Werte, die in der Werbung vermittelt werden.
Mehr darüber zu wissen, wie derartige Einflüsse die persönlichen Einschätzungen und entsprechend die Entscheidungen beeinflussen, könne politisch hilfreich sein, um Manipulationen etwa seitens kommerzieller Akteure entgegenzuwirken, sagt Odermatt.
„In der Ökonomie geht man allgemein von der Konsumentensouveränität aus. Dass wir also wissen, was gut für uns ist.“ Die Studie zeige aber, dass Menschen unter Umständen den Glücksfaktor einer Entscheidung falsch einschätzten und dadurch nicht zu ihrem Besten handelten.
Wertevorstellungen hinterfragen
Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, lohnt es sich, die eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen, insbesondere bevor man weitreichende Entscheidungen trifft, so der Vorschlag. „Materielle Werte werden tendenziell überschätzt und führen eher zu Fehlprognosen. Intrinsische Werte scheinen daher ein besserer Kompass auf der Suche nach dem Lebensglück“, bilanziert der Forscher.