Basel Ein Abend der Emotionen

Gerd Lustig

Premiere des Basel Tattoo überzeugte mit internationalem Flair. 1000 Mitwirkende erhielten „Standing Ovation“.

Basel - „One moment in time“, schmettert Stimmwunder und Youtube-Star Johnny Manuel aus den USA gegen Ende der Premiere des „Basel Tattoo“ am Freitag in den Nachthimmel des wunderbar illuminierten Kasernenhofes. Für ihn und die rund 1000 Mitwirkenden gab es am Ende des abendfüllenden Programms Standing Ovation vom begeisterten Publikum.

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Doch der Auftritt von Johnny Manuel war nicht der einzige magische Moment: Denn zuvor hatten schon zahlreiche weitere emotionalen Augenblicke die rund 10 000 Besucher begeistert. Und als wenig später auch noch die Jennifer Rush-Ballade „Power of love“ authentisch und einfühlsam zum Schluss der Show erklang, war die Glückseligkeit perfekt.

Gesang ist stark vertreten

In der Tat, der Gesang ist bei der mittlerweile 14. Auflage der bunten Militärparade, der größten ihrer Art in einem Stadion auf europäischem Boden, stark vertreten und spielt dieses Jahr eine große Rolle. Aber keine Angst: Der Dudelsack und seine markanten Klänge drücken dem Festival erneut einen deutlichen Stempel auf. Schottland und insgesamt rund 200 „Pipers and Drums“ in diversen Formationen lassen ein ums andere Mal grüßen und verwandelten die Arena wiederholt in eine Hochburg des dudelsackmusikalischen Könnens.

Ob die diesjährige Auflage der Höhepunkt in der Geschichte des „Basel Tattoo“ in der Stadt am Rheinknie oder ein Spitzenjahrgang ist, wie bei der ersten Pressekonferenz Ende März postuliert worden war, das sei dahingestellt. Die 2019er Auflage präsentiert vor allem einen bunten und spannungsreichen Bilderbogen der ganzen Welt.

Produzent Erik Julliard ist es erneut gelungen, ein Schaulaufen von Militärmusik- und Tanzformationen in den Kasernenhof zu zaubern, das für prächtigen Ohren- und Augenschmaus sorgt – Prädikat absolut sehenswert. Insgesamt sind mehr als 1000 Mitwirkende aus vier Kontinenten und aller Herren europäischer Länder mit dabei. Als Motto hat der musikalische Leiter Christoph Walter dabei „Die Schweiz, Europa und die Welt“ gewählt.

Abgesehen von den zum Pflichtprogramm eines jeden Tattoo gehörenden Dudelsackspielern sorgen vor allem chinesische Musiker, Tänzer und ein Akrobat (der Weltmeister im Saltoschlagen innerhalb einer Minute), unter anderem mit dem Löwentanz, sowie die Motorradstaffel der Hamburger Polizei für Furore. Was die Gruppe aus der Hansestadt da im Innenraum vollführt, ist Akrobatik pur auf dem Zweirad – und reißt die Zuschauer mehrfach zu wahren Beifallsstürmen hin.

„Sirtaki“ und „Tulpen aus Amsterdam“

Lebendig werden zudem der legendäre „Sirtaki“ von Alexis Zorbas und der „griechische Wein“ durch die erstmals präsente „Helenic Navy Band“ ebenso wie auch die „Tulpen aus Amsterdam“ vom Orchester der königlichen Marechaussee aus den Niederlanden. Nachhaltig in Szene gesetzt hat sich überdies die „Swiss Army Central Band“, die mit Weltklasse-Bläsern bestückt ist.

Allerdings: Wer Fan der österreichischen Walzerseligkeit ist, musste leider verzichten. Denn das Wiener Orchester hatte kurzfristig abgesagt. Dafür kamen die bereits im Vorjahr gastierenden „Red Hot Chilli Pipers“ zu zwei kürzeren Auftritten in der Arena. Zum einen hatten sie diesmal knapp 50 Highland-Tänzerinnen dabei und zum anderen auch ein wenig Historie rund um das Instrument des Dudelsacks mit im Gepäck. Ihre Show reichte von den Ursprüngen des Dudelsackklangs bis hin zu modernen Arrangements.  

Das „Tattoo Basel“ geht noch bis zum 20. Juli. Für alle Vorstellungen gibt es Tickets in den Geschäftsstellen unserer Zeitung. Mehr Infos unter www.baseltattoo.ch

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