Die Schauspieler stechen die aufgehängten Salzsäcke auf, dass das weiße Pulver in dünnen Fäden herausrinnt wie eine Dusche, unter der sich die Akteure aalen. Die Zuschauer sitzen verteilt mitten im Geschehen, auf Stuhlreihen, an Tischen, auf dem Podest und oben auf der Galerie.
Immer wieder ist auch der Atem ein Thema, etwa wenn der Doktor seine Patienten fragt: „Was macht die Lunge heute?“ oder die Schauspieler nach einer wilden Hetzjagd von unten hoch über die Galerie und wieder hinunter und wieder hoch völlig aus der Puste japsend die Vorzüge der „Salzsymphonie“ anpreisen.
In der im wahrsten Wortsinn atemberaubendsten Szene tauchen sich die Schauspieler wechselweise mit dem Kopf in ein mit Wasser gefülltes Waschwännchen – dass ein Mensch so lang die Luft anhalten kann! Man schnappt unwillkürlich selbst, wenn der Kopf wieder auftaucht. Es ist ein vielteiliger, immer wieder durch neue Effekte verblüffender Bilderbogen, der hier ausgebreitet wird, trotzdem waltet darin eine disziplinierte Selbstbeschränkung in der Wahl der Requisiten, was die Assoziationen ins Beliebige erweitert hätte. Alles ist auf Körpersprache, Ausdruck und Text angelegt, und da beweisen die vier, die meist in neutralem Hellgrau auftreten, exzellente Qualitäten. Für Absurdität und Komik ist viel Platz, so beispielsweise im Streit der vier, ob man abhauen soll oder nicht, der in einen rhythmisierten Sprechgesang mündet.