Basel Ein neues Stück Stadt entsteht

(sda)
Visualisierung Foto: zVg/SBB

Areal Wolf wird umgestaltet: 550 Wohnungen sind geplant.

Basel - Auf dem Areal des Güterbahnhofs Wolf in Basel soll ein neues Stadtviertel mit vielfältigen Nutzungen entstehen. Wie das Quartier dereinst aussehen soll, zeigt ein am Mittwoch vorgestelltes Richtprojekt auf. Vorgesehen sind unter anderem rund 550 Wohnungen.

Das 160 000 Quadratmeter große Areal Wolf dient heute praktisch ausschließlich dem Güterumschlag. Für rund 100 000 Quadratmeter sieht das Richtprojekt nun eine neue Nutzung vor, wie es bei einer Pressekonferenz hieß. 62 000 Quadratmeter sollen im Osten des Areals aber weiterhin für Gewerbe und Logistik zur Verfügung stehen.

Eigentümerin des Areals Wolf sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Diese wollen zwischen der St. Jakobsstraße und dem Gleisfeld ein „schönes neues Stück Stadt und einen spannenden lebenswerten Ort schaffen“, wie Andreas Steiger von SBB Immobilien vor den Medien sagte. Das Richtprojekt sieht 73 000 Quadratmeter Wohnfläche, 36 000 Quadratmeter Büro- und Dienstleistungsfläche sowie 11 000 Quadratmeter für öffentliche Einrichtungen, Verkauf und Gastronomie vor.

Hofüberbauung als Herzstück

Herzstück der Areal-Umgestaltung bildet eine rund 800 Meter lange Hofüberbauung, in der Wohnen und Arbeiten räumlich getrennt werden. Die vorgesehenen rund 550 Wohnungen sollen im Westteil errichtet werden. Das denkmalgeschützte Dienstgebäude und die historischen Lagerhallen bleiben bestehen und werden einer öffentlichen Nutzung zugeführt.

Entstanden ist das Richtprojekt aus der Verschmelzung der beiden Vorschläge der Architekten Christ & Gantenbein (Basel) und EM2N (Zürich). Eingereicht hatten sie diese in einer im Jahr 2017 durchgeführten Studie, an der insgesamt vier Architekturbüros beteiligt waren. Eine besondere Herausforderung bildete das Gleisfeld entlang des Areals wegen Lärms und Gefahrengütertransporten.

Großes Gewicht bei der Entwicklung des heute noch ziemlich isolierten Areals wird der Mobilität beigemessen. So sind ein neuer Fahrradweg und ein Busbahnhof vorgesehen, der auch von Fernbussen bedient wird. Die Verbindung zum Dreispitz-Areal an der Grenze nach Münchenstein soll für Fußgänger und Radfahrer zudem über einen Fußgängerüberweg sichergestellt werden. Angedacht ist auch eine S-Bahn-Station.

Baubeginn soll im Jahr 2024 sein

Vorangetrieben wird die Umwandlung des Areals Wolf von den SBB gemeinsam mit dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt. Kantonsbaumeister Beat Aeberhard versicherte vor den Medien, dass Gewerbe und Logistik nicht verdrängt, sondern vielmehr gestärkt werden sollen. Ein Teil der Logistik wird jedoch nach Basel Nord verlagert.

In einem nächsten Schritt erarbeiten der Kanton Basel-Stadt und die SBB nun einen Bebauungsplan, der im Jahr 2020 dem Großen Rat vorgelegt werden soll. Die ersten Bauetappen sollen im Jahr 2024 in Angriff genommen werden. Nach Angaben von Steiger von SBB Immobilien wird mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe gerechnet. Ob die SBB weitere Partner ins Boot nehmen, ist noch offen.

Realisiert werden soll das Vorhaben entsprechend den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft. Verfolgt wird zudem ein ganzheitlicher Smart-City-Ansatz, der die Lebensqualität ins Zentrum stellt.

Schon ab diesem Frühling werden im Rahmen von Zwischennutzungen in einem „Smart City Lab“ auf dem Areal neue Ideen für die Mobilität und Logistik der Zukunft entwickelt. Der Wolf soll laut den Verantwortlichen zum „smartesten Areal“ der Schweiz werden.

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