Forschung zum Zuschauen
Seit Mai betreibt das Museum der Kulturen Basel (MKB) die Provinienzforschung öffentlich und hat dazu die Reihe „Vor aller Augen“ ins Leben gerufen. Dazu haben Forscher und Restauratoren ihre Arbeitsplätze ins Museum verlegt, anstatt verborgen hinter den Kulissen zu arbeiten. Die Provinienzforschung geht der Frage nach, wie Gegenstände gesammelt, erworben und mitunter angeeignet wurden und auf welchen oft verschlungenen Pfaden sie oft ins Museum gelangten. Die Sammlung des Museums umfasst 340 000 Objekte. In der Reihe „Vor aller Augen“ lässt das MKB nun auch die Öffentlichkeit an diesen Geschichten und dem Austausch der dadurch entsteht, teilhaben.
Dialog und Austausch
Den Start der Reihe hatte das Projekt „Dambana, Sri Lanka“ gemacht. In zwei Gesuchen hatten Veddah Gemeinschaften 2022 um die Rückgabe von 47 Objekten nach Dambana. Gesammelt wurden die Dinge einst vom Forscherpaar Fritz und Paul Sarasin. Die Anträge führten zu Herkunftsforschung, Gesprächen und einer Forschungsreise nach Sri Lanka. Noch bis zum 21. Juli steht das Projekt „Hiva Oa, Französisch-Polynesien“ im Fokus. Im Jahr 1932 waren die Basler Lucas Staehelin und Theo Meier auf die Marquesas-Insel Hiva Oa, um eine Sammlung anzulegen. Mit Objekten aus dieser Sammlung und in Zusammenarbeit mit dem Museum soll eine Ausstellung vor Ort realisiert werden. Auch dabei können sich die Besucher kundig machen, welche Schritte für die Umsetzung nötig sind. Das Publikum hat bisher großes Interesse am Projekt „Vor aller Augen“, schreibt das MKB in einer Mitteilung. Forscher und Restauratoren haben oft lange Gespräche mit den Besuchern im Museumsraum geführt.