Basel Eine trinationale S-Bahn entwickeln

Die Oberbadische
Die Lörracher Landrätin Marion Dammann freut sich zusammen mit dem Mobilitätsbeauftragten Alain Groff (links) vom Kanton Basel-Stadt und Landes-Ministerialdirektor Uwe Lahl, dass es mit dem Ausbau der Hochrheinbahn schneller vorangehen soll. Foto: rr Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Am Montag fiel der Startschuss zum Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn

Das Ende der Diesellokomotiven auf der deutschen Hochrhein-Bahnstrecke zwischen Basel und Schaffhausen rückt näher (wir berichteten). Am Montag haben Projektpartner aus Deutschland und der Schweiz die Planungsvereinbarung unterzeichnet.

Regio (sda/rr). Die Planungsvereinbarung wurde in Laufenburg unterzeichnet vom Land Baden-Württemberg, den badischen Landkreisen Waldshut und Lörrach und dem Kanton Basel-Stadt. Die Elektrifizierung samt Ausbau des baden-württembergischen Abschnitts Basel-Erzingen soll auch der Schweiz Vorteile bringen – insbesondere für S-Bahn und Pendlerverkehr.

Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stad verkündete: „Der Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke ist ein wichtiges Projekt zur Entwicklung der trinationalen S-Bahn Basel und steht zugleich für ein attraktives Bahnangebot zwischen Basel, Schaffhausen und der Ostschweiz. Die elektrifizierte Strecke kann in das grenzüberschreitende Bahnnetz integriert werden und ermöglicht attraktive Bahnverbindungen im Grenzraum Schweiz-Deutschland.“ Diese Strecke sei für die Schweiz besonders wichtig, weil es keine schnellere Verbindung von Basel nach Schaffhausen und in die Ostschweiz gebe.

Vereinbarung ist notwendig

Diese bereits zweite Vereinbarung hielt Ministerialdirektor Uwe Lahl aus dem baden-württembergischen Verkehrsministerium für notwendig. „Gingen wir vor zwei Jahren noch davon aus, die Strecke lediglich zu elektrifizieren, so geht es nunmehr um einen grundlegenden Ausbau, um sie für die Zukunft zu ertüchtigen“, betonte er. „Zum künftigen modernen Bahnverkehr gehört mehr als nur eine Fahrleitung. Der Reisekomfort beginnt bereits bei den Bahnsteigen und ihren Zugängen.“ Dieser Vertrag biete nun die Möglichkeit, die Planung enorm zu beschleunigen. Mit Hinweis auf die angestrebte Verringerung der bis 2030 ausgestoßenen Kohlendioxidmenge sei es für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar, wenn nach Klärung der Finanzierung der Ausbau der Strecke weitere Jahre verzögert werde.

Lahl hält am Ziel fest, die Arbeiten bis zum Jahr 2025 abzuschließen, nannte aber auch das Jahr 2027 für den Fall, dass es Probleme gebe.

Jens Bergmann, Netz-Vorstand bei der Deutschen Bahn, bewertete die Strecke als unbedingt ausbaupflichtig. Eine Politik des besseren und zuverlässigen Bahnverkehrs erfordere es, künftig den Interregioexpress zwischen beiden Städten im 30-Minuten-Takt fahren zu lassen.

Bergmann ordnete den Ausbau der Hochrheinbahn in die damit zusammenhängenden Ausbauten der Südbahn und der östlichen Höllentalbahn ein. Die Planungsaufträge seien alle vergeben. Wenn diese wie vorgesehen abgeschlossen würden, könnte Ende 2020 die Planfeststellung beantragt werden.

Gemeinsame Vorarbeit

Die Lörracher Landrätin Marion Dammann verwies auf die gemeinsame Vorarbeit von Kommunen, den beiden Landkreisen und den beteiligten Schweizer Kantonen.

„Mit diesem Projekt kommt der Landkreis Lörrach einen bedeutenden Schritt weiter, eine flächendeckende S-Bahn-Qualität im Landkreis anzubieten. Außerdem können wichtige Impulse des Trinationalen Eurodistricts Basel und der IBA Basel 2020 weitergeführt werden“, führte Dammann als Vorteile an.

Durch den komplexen Streckenausbau stiegen die Kosten von ursprünglich 160 auf nunmehr 290 Millionen Euro. Auch die Schweiz beteiligt sich nach den Parlamentsbeschlüssen vom Juni mit 200 Millionen Franken am Ausbau von drei Bahnstrecken im Basler Umland.

Für die Planungskosten von rund 22 Millionen Euro steuert die EU fünf Millionen bei, Baden-Württemberg 6,7 Millionen, der Landkreis Waldshut 4,4 Millionen, der Landkreis Lörrach 3,4 Millionen und der Kanton Basel-Stadt 2,3 Millionen.

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