Basel Eingängige Sounds, tolle Stimmung

Tonio Paßlick
Frontsänger Ryan Tedder badet im begeisterten Publikum. Foto: Tonio Paßlick

Baloise Session: OneRepublic eröffnet das Festival in der ausverkauften Messehalle

Von Tonio Paßlick

Basel. Kurz vor dem Konfetti-Regen badet der charismatische Frontsänger Ryan Tedder im Publikum. Die ausverkaufte Eventhalle der Basler Messe flippt aus. OneRepublic hat wie von vielen ersehnt den Start der Baloise Session nach der Pandemie-Pause am Donnerstag zum Stimmungserfolg werden lassen.

Die Band landet seit zwei Jahrzehnten einen Radio-Erfolg nach dem anderen. Ihre Mischung aus Rock, Pop, Indie und HipHop mit einem markanten Streicherduo und den dynamischen polyphonen Gesangspassagen ist der ideale Stimmungsaufheller. Ekstatischen Jubel löst vor allem die druckvolle hohe Kopfstimme von Ryan Tedder aus, der in Basel wesentlich entspannter als noch vor Jahren wirkt, locker mit dem Publikum plaudert, wie so oft viele Hände schüttelt, den Song „Wherever I go“ der Schweiz widmet und viel kommunikativer wirkt als bei früheren Konzerten in Europa.

Zu den bekanntesten Fans des Quintetts gehört der Schauspieler Til Schweiger. Der Soundtrack seiner Filme „Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“ und „Schutzengel“ kommt von OneRepublic. OneRepublic hat mit „I Ain’t Worried“ auch Musik zum Kinofilm „Top Gun: Maverick“ beigesteuert.

Beifall brandet in der trotz der Größe noch intimen Stimmung der Messehalle auf, wenn die ersten Riffs eines Kino-Hits erklingen, wenn E-Drums und geschichtete Synthie-Töne den Soundteppich aufrollen und das Publikum am kerzenbeleuchteten Clubtisch seine persönlichen Hits erkennt. Oder die fröhlich gepfiffene Hookline von „Run“ das sommerliche Radioprogramm in Erinnerung ruft.

Es sind eingängige Melodien, sofort erkennbare Refrains. Perfekt für Film, Fernsehen und natürlich auch Radio. Bei „Rescue Me“ wird Bekanntes forciert durch penetrant wiederholte Textzeilen und ziemlich vertraute Melodieverläufe. Aber: OneRepublic erfindet sich offensichtlich immer wieder neu, ohne die Spur der gefälligen Song-Muster zu verlassen. Viele neuere Hits nehmen die guten Sounds aus den Sixties auf, erinnern ein wenig an U2. „Run“ kommt mit generischem Pfeifen, Klatsch-Rhythmus und einem packenden Drive daher. Die Streicher-Klänge von Cello und Violine sorgen bei „Secrets“ für Gänsehaut.

Ein faszinierendes Erlebnis beschert Ryan Tedder, als er Songs covert, die er eigentlich für andere Künstler geschrieben hat: wie „Halo“ von Beyoncé oder „Sucker“ von den Jonas Brothers. Als wären die Songs von vornherein für die eigene Stimme und Band geschrieben worden.

Eingestreut werden Akustik-Balladen am Klavier oder raffinierte Gitarren-Soli von Drew Brown – bezaubernde Augenblicke, die nahtlos in Dancebeats übergehen. Bis das Programm nach 90 Minuten mit „Counting Stars“ abgerundet wird, dem erfolgreichsten Song der Band in den deutschen, amerikanischen, englischen oder Schweizer Charts. Auch für das zweite Konzert in Basel am 6. November sind schon alle Tickets ausverkauft. Markanter könnte die Sehnsucht nach Live-Musik nicht bewiesen werden.

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