Zu den wirtschaftlichen Folgen hat die Regierung an der Medienkonferenz keine Stellung bezogen, absehbar ist, dass es in Basel zu massiven Ausfällen für Gastronomie, Tourismus und Hotellerie kommen dürfte. Denn: „Tief besorgt“ über die wirtschaftlichen Auswirkungen äußerte sich in einer Stellungnahme von gestern der baselstädtische Wirteverband. Für viele Gastbetriebe seien die Fasnachtstage umsatzmäßig von großer Bedeutung. Der Verband fordert „Überbrückungshilfen“ sowie ein „Entlastungs- und Unterstützungsprogramm“. Und auch beim Basler Fasnachtscomité steht man vor finanziellen Herausforderungen. „Die Cliquen hatten Auslagen“, verweist Obfrau Pia Inderbitzin auf insgesamt 15 Tonnen Orangen und Mimosen. „Wir sind überfragt, wir wissen noch nicht, was wir damit machen sollen.“ Klar sei, dass Subventionen an die Cliquen ausgeschüttet würden.
Alle Anlässe abgesagt
Was bedeutet die Entscheidung konkret angesichts der zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der „drey scheenschte Dääg“? „Es gibt keinen Morgestraich, weder die Laternenausstellung noch Cortège finden statt“, so Inderbitzin. Lange Zeit habe es danach ausgesehen, dass man die Fasnacht doch durchführen könne. Nun habe sich die Lage geändert. „Wir bedauern das außerordentlich.“
Betroffen sind zudem Veranstaltungen in Beizen, auch wenn sie weniger als 1000 Teilnehmer beziehungsweise Gäste erwartet hätten. So soll es kein „Schnitzelbangg-Singen“ oder Fasnachtsfeste in privaten Cliquenkellern geben. Engelberger: „Alle Fasnachtsveranstaltungen sind untersagt.“ Abgesagt sind auch die beiden ersten Bummelsonntage, der dritte liegt außerhalb der Frist bis 15. März und wäre theoretisch durchführbar, sagte Dürr auf Nachfrage.
Auch zahlreiche Fasnachtsveranstaltungen in Baselland betroffen
Betroffen von diesem Verbot sind auch zahlreiche Fasnachtsveranstaltungen in Baselland. So findet der Liestaler Chienbäseumzug am Sonntag nicht statt.
Nicht diskutiert wurde eine mögliche Verschiebung der Fasnacht wie bei der Spanischen Grippe vor 100 Jahren. „Wir sind derzeit überfordert und brauchen Zeit, weitere Schritte zu überlegen“, sagte Inderbitzin. Man werde die Öffentlichkeit gegebenenfalls informieren.
Buurefasnacht findet statt
Indes findet die Buurefasnacht diesseits der Grenze statt, wie die Städte Lörrach und Weil am Rhein gestern mitteilten. Nach Abstimmung mit Landkreis Lörrach und Gesundheitsamt bestehe kein aktuelles Risiko, das ein Absagen des Fasnachtsumzuges in Hauingen begründen würde.
Die Weiler Stadtverwaltung verweist darauf, dass die Teilnahme an Veranstaltungen mit großen Menschenmengen im Ermessen eines jeden Einzelnen liegt.