Basel Erholung und Umweltschutz vereinen

Die Oberbadische
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Landschaftspark Wiese will ein Freiwilligen-Netzwerk aufbauen

Von Adrian Steineck

Neuerungen stehen im Landschaftspark Wiese an. Neben einer neuen Beschilderung soll ab 2018 für zunächst drei Jahre ein Parkranger beschäftigt werden, der die Besucher des binationalen Naherholungsgebiets für die Belange des Naturschutzes sensibilisiert. Gestern wurde das Konzept, das den Auftakt zur Schaffung eines Freiwilligennetzwerks bilden soll, im Großen Rat verhandelt.

Regio. Geschaffen werden sollen eine, „höchstwahrscheinlich zwei volle Stellen“, wie Julian Pfefferle, Projektleiter für grenzüberschreitende Planung im Kanton Basel-Stadt und mitverantwortlich für den Landschaftspark Wiese, im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Den Schwerpunkt bei der Arbeit des Parkrangers bilden Rundgänge und Gespräche mit den Besuchern. Zwar dürfen diese auch ermahnt werden, wenn sie etwa ihren Müll in der Landschaft liegen lassen, aber eine Bürgerwehr solle nicht geschaffen werden. „Der Parkranger darf keine Bußgelder verhängen, denn er hat nicht die erforderliche Befugnis, um Polizeiaufgaben wahrzunehmen“, beschreibt es Pfefferle.

Vielmehr solle der Parkwächter die Leute darauf hinweisen, dass der Landschaftspark Wiese zwar ein Naherholungsgebiet sei und als solches genutzt werden könne, dass aber die Belange des Tier- und Pflanzenschutzes beachtet werden sollen. „Er soll das Umweltbewusstsein der Besucher schärfen“, sagt Pfefferle.

Der Bedarf ist groß: Auch im gerade zu Ende gehenden Sommer war das achtlose Wegwerfen von Müll ebenso ein Thema wie Brandflecken im Gras, die durch Einweggrills verursacht wurden.

Ebenso kam es zu nächtlichen Feiern, die mitunter von der Polizei geräumt werden mussten. Letzteres sei zwar ein jahreszeitlich bedingtes Problem, dennoch eines, das immer wieder auftritt. „Ich kann nur für die Basler Seite sprechen, aber ich vermute, dass es jenseits der Grenze nicht anders aussieht“, ist Pfefferle überzeugt. Der Landschaftspark Wiese umfasst auf rund sechs Quadratkilometern die Langen Erlen und das Wiese-Umfeld bis zur Grenze nach Lörrach. In Weil am Rhein gehört der Dreiländergarten auf dem Gelände der Landesgartenschau „Grün 99“ dazu.

Finanziert wird das Projekt zu 60 Prozent vom Kanton Basel-Stadt, zu jeweils 20 Prozent von der Gemeinde Riehen und der Stadt Weil am Rhein. Für das Gesamtprojekt, das neben der Schaffung der Ranger-Stellen eine neue Beschilderung und Besucherführung umfasst, sind 923 000 Franken veranschlagt. Basel-Stadt beteiligt sich – eine positive Entscheidung des Großen Rats vorausgesetzt – mit 216 000 Franken am Ranger-Projekt und gibt 364 000 Franken für die Beschilderung. Riehen und Weil am Rhein warten die Entscheidung des Großen Rats ab und bezuschussen die Pläne voraussichtlich mit jeweils 171 500 Franken.

Noch zu klären ist, wie das Angestelltenverhältnis genau aussehen soll, zumal der Parkranger grenzüberschreitend tätig sein wird. Geplant ist auch, dass der Parkranger ein neu entstehendes Freiwilligennetzwerk koordiniert. Ähnlich wie die Erlen-Scouts im Tierpark Lange Erlen kann das Spektrum der Freiwilligen vom Rentner, der Exkursionen anbietet, bis zu Kindern und Jugendlichen, die sich für Pflanzen interessieren, reichen. „Wir wollen für alle Menschen offen sein“, macht Pfefferle deutlich.

Im kommenden Jahr soll die Ranger-Stelle ausgeschrieben werden. Sie ist auf drei Jahre befristet, im Jahr 2020 soll ermittelt werden, ob es Erfolge gibt. Die Finanzierungsentscheidung des Großen Rats stand bis zum Redaktionsschluss nicht fest.

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