Mainka weiter: „Dürrenmatt war sehr humorig, aber auch sehr genau und korrekt. Ich musste ständig an seiner Seite bleiben. Er war nie laut, sondern ruhig, bedächtig und sehr behutsam mit Schauspielern.“
Viele wüssten nicht, dass Dürrenmatt gut gemalt, aber nie etwas verkauft, sondern eher verschenkt hat. Nach den Proben seien sie immer zum Essen gegangen, aber „Fritz“ habe nie Geld dabei gehabt. „Der Wirt bekam ab und zu ein Bild von ihm als Gegenleistung geschenkt.“
In wacher Erinnerung ist Mainka auch Dürrenmatts Fußballleidenschaft: „Er war ein großer Fan der Grashoppers Zürich. Haben die verloren, war er unleidlich, nicht zu genießen.“ Auch die Toilette in Dürrenmatts Haus über dem Neuchateler See blieb Mainka im Gedächtnis, denn sie war rot ausgemalt und mit Kriminalromanen bestückt.
Mainka, der 1972 mit der unvergesslichen Elisabeth Flickenschildt in „Der Besuch der alten Dame“ in 250 Vorstellungen auf Tournee war, bezeichnet die Dürrenmatt-Phase als „eine schöne Zeit.“ Seit 20 Jahren gibt er im Förnbacher Theater in der „Alten Dame“ den Alfred Ill, die Jugendliebe der Milliardärin. Außerdem steht er als Einstein in „Die Physiker“ auf der Bühne.
Seit 24 Spielzeiten sind die beiden Dürrenmatt-Klassiker bei Förnbacher laufend im Programm – auch in der aktuellen und letzten Saison im Badischen Bahnhof. In Mainka hat das Ensemble einen Darsteller, der durch seine enge Beziehung zu Dürrenmatt ein anderes Verhältnis zu den Stücken hat, Zugang zu Material, das andere Bühnen nicht haben, und intimere Einblicke in die Arbeitsweise des Dramatikers bekam.
Helmut Förnbacher, der selber den Möbius in den „Physikern“ und mehrere Rollen in der „Alten Dame“ spielt, hofft vor dem Hintergrund des 100. Geburtstags Dürrenmatts, dass sein Theater bald wieder öffnen kann