Das ist ein Teil der dreiteiligen Ausstellung. Neben „La Chose“ sind „Quelques Philosophes“ zu sehen: witzig hintersinnige zwei- und dreidimensionale Collagen, mit denen Lebel wort- beziehungsweise bildreich die Geschichte von Philosophen wie Bakunin, Nietzsche und Spinoza zu erzählen versucht.
Nietzsche hat er einen Kasten voller wundersamer Dinge gewidmet, mit denen sich unter anderem dadaistische Zufallsgedichte oder Musikstücke erschaffen lassen. Es dürfte aber leider wohl das Privileg der Medienvertreterinnen und -vertreter bleiben, den Gesamtkunst-Kasten vom Schöpfer selbst demonstriert zu bekommen.
Lebels Philosophen hat das Museum Werke von Tinguely gegenübergestellt, die auch der Maschinenkünstler einst nach Philosophen bennannt hatte.
Der dritte Teil ist vielleicht nicht ganz jugendfrei. Es handelt sich um ein Vierkanal-Video mit dem Titel „Les Avatars de Vénus“. In ineinander fließenden Bilderserien präsentiert Lebel eine Art visuelle Kulturgeschichte erotischer Venus- oder ganz einfach Frauendarstellungen.
Das geht von urzeitlichen Frauenfiguren wie der Venus von Willendorf über die nackten Frauen der Renaissancekünstler und der großen Meister der Moderne bis zu Pinup-Girls der 1950er und pornografischen Fotografien. Durch die Verschmelzungstechnik offenbaren sich dabei überraschende formale Übereinstimmung zwischen großer Kunst und tumber Pornografie, wobei die inhaltlichen Unterschiede nicht ausgeräumt werden.