Basel Fenster in die Antike geöffnet

ov
Griechische Keramiken aus der Antike bilden das Zentrum einer neuen Dauerausstellung im Antikenmuseum Basel. Foto: zVg/Ruedi Habegger

Eine neue Schau des Antikenmuseums Basel macht die Faszination griechischer Vasen-Meisterwerke erlebbar. In den vergangenen Jahren sind drei neue Ausstellungen entstanden, die jetzt eröffnet wurden.

Das Antikenmuseum Basel hat dieser Tage mit freiem Eintritt und einem Festprogramm drei neue Dauerausstellungen zu seiner Sammlung mit weltweit bedeutender griechischer Keramik eröffnet. Die Obergeschosse des Gebäudes wurden in den vergangenen zwei Jahren renoviert. Dort werden die antiken Meisterwerke neu inszeniert.

Das Antikenmuseum beherbergt in den Obergeschossen der beiden Gebäude am St. Alban- Graben auf rund 850 Quadratmetern eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen griechischer Vasen. In den vergangenen zwei Jahren sind drei neue Ausstellungen entstanden, die die Meisterwerke neu inszenieren und ihre Faszination erlebbar machen. Ihre reichen figürlichen Verzierungen öffnen ein beeindruckendes Fenster in die Antike. Sie ermöglichen tiefe Einblicke in die Gedankenwelt, die Mythen und den Alltag der Griechen und Etrusker, wie das Museum informiert.

Die erste Ausstellung unter dem Titel „Schätze der Sammlung und ihre Geschichten“ widmet sich der Entstehungsgeschichte des Museums, das 1961 gegründet und 1966 eröffnet wurde. Verschiedene Basler Persönlichkeiten – Archäologen, Sammler, Händler, Mäzene und Vertreter der Wirtschaft - ermöglichten mit ihrer Begeisterung für die Antike und mit ihren privaten Sammlungen die Gründung und den späteren Ausbau des Museums. Eine Schatzkammer mit rund 50 Meisterwerken griechischer Keramik bildet den Höhepunkt der neuen Ausstellung.

Die zweite Ausstellung dreht sich um die Etrusker: Als die Etrusker im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus den Höhepunkt ihrer kulturellen Blüte erreichten, war Rom noch eine unbedeutende Siedlung – regiert von etruskischen Königen. Dank reicher Metallvorkommen, einer florierenden Landwirtschaft und einem regen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit anderen Mittelmeerkulturen stiegen die Etrusker zu einem der bedeutendsten Völker der Antike auf und ebneten Rom den Weg zum Ruhm. Sie gelten als die erste Hochkultur auf der italienischen Halbinsel. Ihr Siedlungsgebiet umfasste die heutigen Regionen Toskana, Umbrien und das nördliche Latium. Die neue Dauerausstellung soll den Besuchern in sechs Räumen ein umfassendes Bild dieser Kultur, von der kunstvoll verzierte Keramik, filigraner Schmuck, Waffen und Alltagsgegenstände zeugen, vermitteln. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt laut Museum auf den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die sich durch den intensiven Kontakt der Bevölkerung mit anderen Kulturkreisen des antiken Mittelmeerraumes ergaben.

Die dritte Schau zeigt, wie ein Meisterwerk entsteht: Griechische Keramik fasziniere durch ihre schönen Formen und aufwändigen Verzierungen, heißt es weiter. Sie gibt Einblick in das Leben, die Gebräuche und den Glauben einer längst vergangenen Kultur, die die grundlegendsten Errungenschaften des Westens hervorgebracht hat: Dialogbereitschaft, Wissenschaft, Philosophie, Sport, Theater und die erste Demokratie der Welt. Doch wie wurden diese Meisterwerke in der Antike hergestellt und wozu dienten sie? Die neue didaktische Ausstellung präsentiert die Vielfalt der griechischen Vasen und zeigt anschaulich ihre Herstellung und Verwendung. Dank der Widerstandsfähigkeit des gebrannten Tons sind viele Gefäße erhalten geblieben. Ihre Entdeckung und die Arbeit der Archäologen bilden den Abschluss des Rundgangs, auf dem die Ausstellung in weiteren sechs Räumen entdeckt werden kann. Sie ist für Jung und Alt konzipiert und ermöglicht der Abteilung Bildung & Vermittlung eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Thema im Herzen des Museums, so die Macher.

  • Bewertung
    0

Umfrage

Alice Weidel

Rufe nach einem AfD-Verbotsverfahren werden lauter. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading