„Die Chienbäse müssen am Stiel dicht sein“, verrät der Routinier. Dafür sorgt der Draht, der fest um das Holz gewickelt werden muss. Das stiftet übrigens die Bürgergemeinde, und zwar insgesamt 40 Ster Holz zu jeweils 400 Kilogramm. „Die reichen für etwa 300 Chienbäse und die vielen Wagen, die ebenfalls in Brand gesetzt werden“, erklärt Kubicek, der sich mit dem diesjährigen Bauergebnis insgesamt sehr zufrieden zeigt. „Die Neulinge kommen gerne auf uns zu, und wir erklären ihnen, wie der Besen richtig zusammengesetzt wird.“
Zum zweiten Mal dabei ist der Zürcher Christoph Treier, der durch seinen Arbeitskollegen Dani Müri das Spektakel kennengelernt hat, wie er erzählt. „Mich begeistert das Archaische“, sagt der 35-jährige Lehramtsstudent und schwingt das Beil, um einem Ende des Holzscheits den richtigen Winkel zu verpassen. „Ich schaue anderen über die Schulter, wie das funktioniert – das Ganze hat etwas von learning by doing. Handwerkliches Geschick sollte man aber schon mitbringen“, meint der Zürcher. Warum er hier ist? „Es ist schon etwas ganz Besonderes, mit dem gefährlichen Feuer durch das sichere Stedtli zu ziehen“, beschreibt er einen Ausnahmezustand, der ihn schon beim ersten Mal fest in seinen Bann zog. Zudem sei es eine schöne Tradition, zu der man etwas beitragen könne.
Etwa vier bis fünf Stunden benötigt Treier zum Bau seines Besens, den er am Sonntag auf den Schultern tragen wird. Um gewappnet zu sein, hat sich Treier einen alten DDR-Militärmantel samt Helm im Internet bestellt, in den er eine Löschdecke eingearbeitet hat.