Basel Fließende Grenzen des Eigenen – klangvoll im Museum

Die Oberbadische
Hans Haackes goldfarbenes Pissoir von 1988 nimmt Bezug auf Duchamps Arbeit.        Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: „RE-SET. Aneignung und Fortschreibung in Musik und Kunst seit 1900“ im Tinguely-Museum

Basel. Die fließenden Grenzen des Eigenen und Kreativen leuchtet die Ausstellung „RE-SET. Aneignung und Fortschreibung in Musik und Kunst seit 1900“ im Tinguely-Museum Basel aus. Neben Exponaten zum Anschauen wird auch einiges zum Anhören geboten.

Die in Zusammenarbeit mit der Paul Sacher-Stiftung entstandene Ausstellung beleuchtet das Verhältnis von Künstlern zu Vorläufern, zu eigenen Arbeiten, zu Traditionen. Im Gegensatz zu Kopien öffnen bei Aneignungen die Abweichungen vom Vorbild ein Spannungsfeld, das zu fruchtbarem Boden für neues werden kann.

Die Kunstgeschichte basiert auf Zitaten und Neuinszenierungen. Für einen kunsthistorischen Prolog zur Ausstellung hat das Museum Marcel Duchamps Readymade-Idee ausgewählt. Diese -– zum Beispiel seine Transformation eines echten Pissoirs zu einem echten Kunstwerk – hat in den 1960er-Jahren bis heute anhaltende Diskussionen ausgelöst.

Duchamps Grundidee, Massen-Alltagsgegenstände per Auswahl oder Entdeckung zu Kunst zu erheben, datiert indes bereits aus den 1910er-Jahren. Hintergrund war das radikale Infragestellen von individueller Autorenschaft, Handwerkskunst und Singularität: Das stellte die Unterscheidung von Original und Kopie in Frage.

Bei der Schau, die heute öffnet und bis am 13. Mai zu sehen und zu hören ist, legt das Museum den Hauptfokus indes auf die Musik. Ausgestellt sind unter anderem rund 180 Musikhandschriften, zahlreiche Briefe, Bilder und Filme sowie Instrumente. Zu hören sind zahlreiche einschlägige Tonaufnahmen. Um- und Neuinterpretation ist auch in der Musikgeschichte ein zentraler Ansatz. Nicht nur in populärer Musik sind Coverversionen verbreitet, sondern auch in klassischen Kompositionen und in Neuer Musik werden frühere Motive aufgenommen (wir berichten noch).   28. Februar bis 13. Mai, Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr

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