Basel Frauen, Junge und Erneuerer

Die Oberbadische
Frauenpower: Somi aus Lagos tritt in Basel auf. Foto: zVg

Jazz: Neues Erneuerer-Programm auch mit Exotik.

Basel - Auf der Suche nach Neuem rückt der Basler Jazzveranstalter Offbeat 2019 Bandleaderinnen, junge Generationen und Erneuerer in den Fokus. Statt Megastars locken auch Exotik, etwa mit einem kolumbianischen Jazz-Harfisten, und Schweizer Perlen.

Ein Jahr vor dem 30. Festivaljubiläum hat sich Offbeat-Impresario Urs Blindenbacher vorgenommen, sein Programm zu „verjüngen“, wie er vor der Presse sagte. Die Gigs am Festival sollen den „Generationenwechsel fördern“, was nicht zuletzt die zahlreich verpflichteten jüngeren Schweizer dokumentieren.

Frauen als Band-Köpfe

So tritt unter anderem der Walliser Vokalakrobat Andreas Schaerer im Duo mit dem italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini auf (15.5.); das Basler Klaviertrio Vein bringt hingegen eine Bigband aus Schweden mit (18.5.). Sehr jung und lokal sind Blue Carpet aus Liestal, deren Funkjazz auf der Jazz-Campus-Bühne (1.5.) erklingt. Frauen als Band-Köpfe laut Offbeat gleich ein halbes Dutzend gebucht, darunter Somi aus Lagos (26.4.), Anat Cohen aus Israel samt Tentet (29.4.), die deutsche Bassistin Eva Kruse (18.5.) oder das Trio NES aus Valencia (11.5.) der Sängerin und Cellistin Nesrine Belmokh. Der erhoffte Auftritt von Carla Bley hingegen klappt nicht.

Unklassischer Jazz

Lateinamerika ist diesmal mit eher unklassischem Jazz vertreten. Das moderne argentinische El Afronte Tango Ensemble tritt mit dem Akkordeonisten Vincent Peirani und dem Saxophonisten Emile Parisien (5.6.) aus Paris auf, und der Kolumbianer Edmar Castaneda (20.5.) bringt mit seiner Harfe ein im Jazz sehr rares Instrument nach Basel.

Internationale Stars sind auch 2019 dabei, darunter Schlagzeuger Peter Erskine (14.5.), der auf der Clubbühne des Offbeat-Partners Q4 in Rheinfelden AG auftreten wird, oder Flamenco-Gitarrist Tomatito (4.5.).

Apropos Bühnen: Offbeat bespielt inzwischen elf verschiedene Häuser, darunter zwei Kirchen, auch in Liestal und Riehen.

Unter dem Strich plant Offbeat 26 Konzerte mit und rund 13 000 Besuchern, dies bei einem Jahresbudget von rund einer Million Franken. Dass das Budget 15 Prozent unter dem Vorjahr liegt, hat mit dem Megakonzert von Bobby McFerrin im letzten Mai zu tun, wie Blindenbacher sagte; zudem seien zwei Sponsoren weniger dabei.

45 Jahre als Konzertveranstalter – neben seinem Lehrerjob – haben Blindenbacher Vorsicht gelehrt. So füllen nur wenige Jazzer das akustisch tolle Musical Theater Basel, weshalb er es wenig nutzt; 2017 hatte er dort mit weniger Bekannten rot geschrieben. Chick Coreas Agent habe glatt die Hälfte mehr Gage verlangt, weil man das in Europa ja zahle – Offbeat indes hat ihn unter diesen Umständen nicht gebucht.

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