Basel Freude an der Physik wecken

Denis Bozbag
Schüler des Lörracher Schülerforschungszentrums Phaenovum stellen ihre Projekte für „Jugend forscht“ vor. Foto: Denis Bozbag

Wissenschaft: Reihe „Saturday Morning Physics“ der Uni Basel stößt auf großes Interesse.

Basel - Die Veranstaltungsreihe „Saturday Morning Physics“ der Uni Basel hat Hunderte wissbegierige Besucher angelockt. Vertreten war auch das Lörracher Schülerforschungszentrums Phaenovum, um Projekte für „Jugend forscht“ vorzustellen.

„Wir lieben den regen Austausch mit den Besuchern. Viele sind bereits sehr gut informiert, und für uns ist das die perfekte Vorbereitung auf die Fachjury im Februar“, sagte Yasmin Muderris, Schülerin der elften Klasse des Hans-Thoma-Gymnasiums, im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit ihren Kolleginnen Lotta Weimann und Nahae Kühn hat sie am Moiré-Effekt von Graphen geforscht: Werden mehrere Schichten von molekularen Strukturen übereinandergelegt, ergeben sich Muster mit neuen Eigenschaften. Diesen Effekt beobachtet man zum Beispiel bei Geweben wie Nylon oder auf Bildschirmen und Farbausdrucken.

Yannick Resch und Carl Gadde, ebenfalls Schüler am HTG, führten ein Experiment mit einem Faden und einem Gebläse durch – der sogenannten Loopingpfeife. Der Faden wird mit verschiedenen Stärken angetrieben und in einen Rotationszustand versetzt. Durch den variierenden Luftwiderstand entstehen verschiedene Looping-Effekte am Faden. „Wir freuen uns, dass so viele Leute gekommen sind und so interessiert nachfragen“, sagte Gadde.

Schwebeeffekt wird anschaulich vorgeführt

Im Foyer der Fakultät erwartete derweil die Besucher neben einem reichhaltigen Frühstücksbuffet Live-Experimente und Schwaden von flüssigem Stickstoff. An einer Modell-Eisenbahn wurde die Schwebewirkung, der sogenannte Meißner-Ochsenfeld-Effekt von Supraleitern anschaulich vorgeführt. Flüssiger Stickstoff wurde dabei als Antrieb in den Tank der Modellbahn gegeben. Der Supraleiter entfaltete eine das Magnetfeld abstoßenden Wirkung und raste über den Magneten im Gleis, ohne ihn zu berühren.

Die 16-jährige Célina war mit Mitschülern aus Lahr angereist: „Eigentlich interessiere ich mich nicht wirklich für Physik. Aber durch die lebhafte Atmosphäre wird das Schulfach interessant und spannend. Das ist viel besser als Unterricht“, meinte Schülerin. An einem weiteren Stand konnten Besucher auf einem Fitness-Fahrrad selber Strom erzeugen.

Lokale Industrie sucht händeringend Physiker

Die „Saturday Morning Physics“ sind eine Veranstaltungsreihe für Physik-Begeisterte – vor allem für junge Menschen ab 14 Jahren. Organisiert wird sie von Studenten und Professoren des Departements für Physik der Universität Basel. „Wir wollen zeigen, dass Naturwissenschaften nicht langweilig sind“, sagte Ernst Meyer, Ordinarius für Experimentelle Physik und fügte hinzu: „Seit bereits zwölf Jahren fördern wir mit der Veranstaltung die Lust am Experimentieren und locken auch junge Menschen an, die bisher wenig an Physik interessiert waren.“

Die Freude am Fach wollen die Studenten somit weitergeben. Denn die lokale Industrie sucht händeringend nach jungen Physikern, weiß Meyer.

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