Die Vermittlung positiver Aspekte dürfte allerdings nicht so einfach werden, denn es gibt in der Schweiz Interessengruppen, darunter die SVP, welche die Ängste der Bevölkerung vor einem zunehmenden Einfluss der EU und dem Verlust der Souveränität der Schweiz schüren.
Außerdem gibt es noch Stolpersteine, welche einem positiven Verhandlungsausgang entgegenstehen: Ein Knackpunkt sind die sogenannten flankierenden Maßnahmen, die vor Lohndumping schützen sollen. Hier sind die Schweizer Gewerkschaften in der Fundamentalopposition, die sie vor kurzem erst bekräftigten, und auch der Chefunterhändler ist der Ansicht, dass es ein Abkommen mit der EU nicht um jeden Preis geben werde. „Es geht darum, das Schutzniveau der Arbeitnehmer zu sichern, wie es heute besteht.“ Das letzte Wort habe zudem das Volk, „und sollte dieses gegen das Rahmenabkommen mit der EU sein, suchen wir eine andere Lösung“.
Eine Einigung lässt jedenfalls weiter auf sich warten, wobei die Europäische Union am längeren Hebel sitzt und damit droht, als Strafmaßnahme die Anerkennung der Schweizer Börse auszusetzen. Die Alpenrepublik versucht indessen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen.