Basel Für eine bessere Aufenthaltsqualität

Michael Werndorff

Verkehr: IBA Basel lanciert einheitliches Informationssystem an 14 Bahnhöfen

Basel - Zweisprachige Informationen zum öffentlichen Verkehrsnetz und Tarifen sollen Pendlern wie Touristen die Orientierung vor Ort erleichtern. Im Rahmen der Projektgruppe Aktive Bahnhöfe der internationalen Bauausstellung (IBA Basel) sind gestern trinationale Informationstafeln am Badischen Bahnhof enthüllt worden.

Trinationale Informationstafeln: "ein Meilenstein"

Mit der Einführung am Badischen Bahnhof, stellvertretend für 13 weitere Bahnhöfe in der Schweiz, Frankreich und in Deutschland, die bis nächsten Sommer hinzukommen sollen, erreiche die Projektgruppe einen Meilenstein, freute sich IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia. „Es hat drei Jahre gedauert, bis alle Beteiligten einen Konsens gefunden haben.“

Mit den neuen Infotafeln will man den Bedürfnissen der Reisenden Rechnung tragen, betonte sie gestern im Rahmen einer Medienkonferenz. Und: „Ziel des Projekts ist es, die Bahnhofe attraktiver zu gestalten und die Nutzung der trinationalen S-Bahn zu fördern.“

Stadt- und ein Bahnhofsplan zur Orientierung vor Ort

Kernelemente des neuen Informationssystems sind ein Stadt- und ein Bahnhofsplan zur Orientierung vor Ort, wie Grafikerin Nicola Lengsfeld erläuterte.

Laut Linder-Guarnaccia hoffe man, dass es bei der 1995 ins Leben gerufenen Gruppe der „Aktiven Bahnhöfen“ nicht bei den Info-Tafeln allein bleibt. Vielmehr sollten diese Bahnhöfe langfristig optimiert und zu zukunftsfähigen Mobilitätsdrehscheiben ausgestaltet werden.

Quartiere rund um die Bahnhöfe sollen aufgewertet werden

Auch sollen die Quartiere rund um die Bahnhöfe aufgewertet werden. So gebe es Leerstand, oft seien Bahnhöfe wenig attraktiv, verwies die IBA-Geschäftsführerin auf Herausforderungen.

Gemeinsam arbeiten die Partner in der Projektgruppe an der Steigerung der Erreichbarkeit, Attraktivität und Aufenthaltsqualität der Bahnhöfe, verwies sie auf die Realisierung der Tram 3 als Teil der Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof Saint-Louis, die Planung der Neuen Mitte Grenzach oder den Umbau des Liestaler Bahnhofs.

So entstünden lebenswerte, attraktive und verdichtete Stadtquarttiere entlang der Achsen der regionalen S-Bahnen.

Badischer Bahnhof als "Urmodell einen aktiven Bahnhofs"

Basels Kantonsbaumeister Beat Aeberhard erklärte, dass man am Beispiel des Badischen Bahnhofs das Urmodell einen aktiven Bahnhofs vorfinde. Hier zeige sich der grenzüberschreitende Charakter und die Knotenpunktfunktion im regionalen S-Bahn-Netz der Agglomeration sowie im Fernverkehr.

Der Bahnhof sei das Eingangstor zur Stadt und biete Herausforderungen wie auch Chancen, die es zu nutzen gelte. So soll in Zukunft das hinter dem Bahnhof liegende Hirzbrunnen-Quartier besser an Großbasel angeschlossen werden, erklärte Aeberhard. Außerdem soll der Vorplatz des Bahnhofs im Rahmen der Weiterentwicklung des Areals Rosental aufgewertet werden.

Veloverleih geplant

Mit dem Ziel, die Anschlussmobilität zu verbessern, ist ein weiteres Projekt der „Aktiven Bahnhöfe“ der erste grenzüberschreitende Fahrradverleih. Lanciert werden soll er im kommenden Sommer in Bad Säckingen und Stein, wie weiter zu erfahren war.

Zum Start sollen nach Angaben der IBA 25 Velos eingesetzt werden. Derzeit muss allerdings noch die Finanzierung gesichert werden.

 Bei der IBA Basel handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt der Stadt- und Regionalplanung. Gestartet worden war es vor zehn Jahren mit dem Ziel, Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit in der trinationalen Metropolitanregion Basel zu stärken. Ergebnisse des Entwicklungsprozess werden vom 27. Juni bis zu 27. September 2020 an der IBA Expo auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein präsentiert.

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