Beide Basel haben von den genehmigten Geldern bisher rund sieben Millionen Franken in Anspruch genommen, um das Projekt auf den heutigen Stand zu bringen. Da der Bund die Finanzierung und Federführung bei der Projektierung nun übernommen hat, werden die übrigen kantonalen Mittel nicht mehr für das Vorprojekt des Herzstücks benötigt.
Herzstück soll trinationales S-Bahnsystem mit schnellen Verbindungen werden
Das Herzstück soll ein leistungsfähiges, trinationales S-Bahnsystem mit schnellen Verbindungen werden. Für die Erreichbarkeit in der Region Basel bedeute dies einen Qualitätssprung, ist die Regierung überzeugt. Es sei die Voraussetzung dafür, dass die heute untereinander nur unzulänglich verbundenen Regionalverkehrslinien in der Nordwestschweiz, in Südbaden und im Elsass zusammenwachsen und zu einem effizienten S-Bahnnetz mit Durchmesserlinien werden.
Mit den Bundesbeschlüssen zum Ausbau der Bahninfrastruktur, die zu Investitionen von über einer Milliarde Franken in der Region Basel führen, sowie aufgrund der zahlreichen Beschlüsse und voranschreitenden Planungen in Deutschland und Frankreich sei der Ausbau der trinationalen S-Bahn auf gutem Weg, wie es seitens des Basler Regierungsrats heißt. Zur Projektierung des Herzstücks investiert der Bund in den nächsten Jahren 100 Millionen Franken.
Projekt ist umstritten
Das Großprojekt ist umstritten: Zuletzt hat der Verkehrsplaner Philipp Morf den Nutzen im Rahmen einer Studie in Frage gestellt (wir berichteten). Die Diskussion um Ausbaupläne in Basel und der Region Nordwestschweiz seien nach seiner Sicht zu stark infrastruktur- und zu wenig angebotsgetrieben, erklärt der Verkehrsplaner, der zwei Hauptkritikpunkte thematisiert.
Da wäre die durch den Tunnel gewonnene Fahrzeitverkürzung: Meist sei diese unterirdische Verbindung nicht die beste Lösung, um von A nach B zu gelangen, sagt er und verweist auf die Basler Tram. Wer zum Beispiel von der Markthalle nach Kleinbasel will, würde wohl eher die Tram nutzen und nicht am Bahnhof SBB in die Regio-S-Bahn steigen.
Und: Mit einer Entflechtung des Tramnetzes und einer S-Bahn, die von Rheinfelden oder Liestal über Pratteln direkt an den Badischen Bahnhof fährt, könnte ein Großteil der angestrebten Verbindungen erreicht werden, meint Morf.