Basel Für einen starken Wirtschaftsstandort

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Der Life Sciences Cluster Basel habe das Potenzial, biobasierte Rohstoffe zu entwickeln und damit die technologische Basis für die Transformation zu schaffen, erklären Experten aus der Region. Foto: Pixabay

Die biobasierte Transformation der Life Sciences-Industrie soll die Wettbewerbsfähigkeit des Basler Wirtschaftsstandorts langfristig stärken.

Welches Potenzial die biobasierte Transformation der Life Sciences-Industrie für den Wirtschaftsstandort Basel hat, haben dieser Tage Vertreter aus Unternehmen, Forschung, Politik und EU-Institutionen am Life Sciences Cluster Forum der Handelskammer beider Basel (HKBB) diskutiert.

„Neben der Sicherung der Zukunftsfähigkeit der bereits in der EU ansässigen Industrie ist es ebenso wichtig, den Standort Europa so attraktiv zu machen, dass Unternehmen hier in Forschung, Entwicklung und Technologien investieren wollen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken“, erklärte Christoph Bremen, Head of Global Commercial Acceleration Bayer Consumer Health. Um eine nachhaltige und zugleich produktive Zukunft zu sichern, müssten Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen. Wettbewerbsfähig zu bleiben, stelle Europa im globalen Kontext jedoch vor große Herausforderungen. Bioökonomie bringe auch große Chancen, argumentierte Algreit Dume von der Europäischen Kommission: „Fördern wir biobasierte Produkte, reduzieren wir unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und stärken damit die strategische Autonomie Europas.“

Standort hat Potenzial

Die Teilnehmer waren sich einig: Der Life Sciences Cluster Basel habe das Potenzial, biobasierte Rohstoffe zu entwickeln und damit die technologische Basis für die Transformation zu schaffen. Vorausgesetzt, Wissenschaft, Industrie und Politik arbeiten eng zusammen und die Transformation wird technologieoffen und nicht primär regulatorisch getrieben, so die HKBB.

„Der Umbau bestehender, im Markt bereits etablierter Produkte auf biobasierte Rohstoffe kann einen unverhältnismäßig großen Aufwand bedeuten. Eine Neuregistrierung lohnt sich häufig nicht, was zu Engpässen am Markt führen könnte. Die Neuentwicklung von Produkten auf biobasierter Basis ist langfristig der realistischere Ansatz“, erläutert Jürg Erismann, Präsident Life Sciences Cluster Basel. Die Life Sciences zählen nicht nur zur wettbewerbsfähigsten Branche der Schweiz, sondern auch zu einer der nachhaltigsten. Das zeigt der aktuelle Global Industry Competitiveness Index (GICI) 2024 von BAK Economics, bei dem die Schweizer Pharma und Chemie bei ökologischer Nachhaltigkeit bereits heute international auf Platz 1 liegt.

Nachhaltige Entwicklung

„Unsere Life Sciences-Unternehmen nehmen ihre ökologische Verantwortung wahr und die biobasierte Transformation wird die nachhaltige Entwicklung weiter vorantreiben“, so HKBB-Direktor Martin Dätwyler.

„Die Transformation auf biobasierte Produkte wird allerdings ein Marathon und kein Sprint.“ Mit mehr als 800 Unternehmen und 32 000 Arbeitsplätzen ist die Region Basel weltweit führend in den Life Sciences.

„Einzigartig ist, dass in der Region Basel von der Grundlagenforschung über die angewandte Entwicklung bis zur Produktion, Anwendung und Vertrieb alles vor Ort ist. Damit ist der Life Sciences Cluster Basel prädestiniert, bei der Entwicklung neuer biobasierter Rohstoffe und Technologien europaweit führend zu sein“, betonte Deborah Strub, Leiterin Cluster & Initiativen Handelskammer beider Basel. Und Dätwyler ergänzt: „Unsere Unternehmen haben das Potenzial, die besten Lösungen zu entwickeln – dafür brauchen sie ein gutes Umfeld, für das wir uns stark machen.“

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