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Arbeitswelt: Der Kanton Basel-Stadt liegt bei der Geschlechterquote schweizweit an der Spitze

Basel - Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat zum 1. Januar die Geschlechterquote von einem Drittel in allen 22 staatsnahen Unternehmen erfüllt. Der Frauenanteil liegt bei beachtlichen 47,8 Prozent. Vier der Unternehmen weisen sogar einen Frauenanteil von 50 Prozent und mehr auf.

Damit ist der Kanton Basel-Stadt schweizweit führend, was die Frauenvertretung in Verwaltungsräten von staatsnahen Unternehmen betrifft, wie das Präsidialdepartement mitteilt. Mit einem weiblichen Anteil von 47,8 Prozent in den Aufsichtsgremien der öffentlichen Betriebe konnte der Regierungsrat des Stadtkantons die gesetzlich verankerte Drittelquote zum dritten Mal in Folge deutlich übertreffen.

Das entspricht laut der Mitteilung einer Steigerung von 20 Punkten seit Einführung der Geschlechterquote im Jahr 2014. „Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang auch, dass vier Unternehmen einen Frauenanteil von bereits 50 Prozent und mehr aufweisen“, wird Leila Straumann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern, zitiert. Ebenfalls beachtliche Fortschritte verzeichnen diejenigen Gremien, in denen nur ein Teil des kantonalen Verwaltungsrates gewählt wird: In diesen sind die baselstädtischen Sitze zur Hälfte mit Frauen besetzt.

Als erster Kanton eine Quote eingeführt

„Basel-Stadt hat als erster Kanton eine Geschlechterquote bei den staatsnahen Betrieben eingeführt. Mit den aktuellen eindrücklichen Ergebnissen nimmt er eine schweizweite Vorreiterrolle ein“, hält Straumann weiter fest. Dass ein derart hoher Anteil erreicht werden konnte, ist vor allem dem Engagement aller Departemente zu verdanken. Diese hätten ihre Auswahlverfahren neu gestaltet, den Suchradius erweitert und Verwaltungsrätinnen gezielt gesucht.

Die Basler Wähler hatten die Einführung der Geschlechterquote im Jahr 2014 mit einer großen Mehrheit befürwortet. Diese gilt seitdem für alle Strategie- und Aufsichtsgremien der 22 staatsnahen Unternehmen des Kantons und betrifft 113 vom Regierungsrat gewählte Verwaltungsratsmandate.

Eine Abteilung für die Gleichstellung von Frauen

Die Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern Basel-Stadt hat das Gesetz ausgearbeitet und begleitet die erfolgreiche Umsetzung.

Sie setzt sich seit dem Jahr 1992 für die Förderung der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ein. Schwerpunkte bilden dabei die Themen Bildung & Berufswahl, Erwerbsarbeit & Familie, Care-Arbeit sowie Beratung & Vermittlung. Die Abteilung gehört zum Präsidialdepartement, beschäftigt fünf Personen und bietet zusätzlich einen Ausbildungsplatz sowie eine wissenschaftliche Praktikumsstelle an, heißt es weiter.

Zu den kantonalen Maßnahmen, Frauen in der Wirtschaft zu fördern, gehören laut Sabine Horvath, Leiterin Außenbeziehungen und Standortmarketing des Kantons Basel-Stadt, das Projekt „Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel“. Dieses setze sich für familienfreundliche Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Region Basel ein. Es diene als Plattform für den Austausch und die Vernetzung von privaten und öffentlichen Arbeitgebern, Wirtschaftsverbänden und Verwaltungsstellen.

Frauen in wichtigen Gremien untervertreten

In Verwaltungsräten und anderen wichtigen Aufsichtsgremien seien Frauen stark untervertreten, erklärte Horvath in einem vergangenes Jahr geführten Interview mit unserer Zeitung. Um dem entgegenzuwirken, habe sich der Große Rat für die Einführung einer Geschlechterquote für Strategie- und Aufsichtsgremien von öffentlich-rechtlichen Anstalten und öffentlichen Unternehmen ausgesprochen.

In der Verwaltung fänden zudem regelmäßig Überprüfungen der Lohngleichheit statt. Auch gebe es Projekte zur Kontrolle der Lohngleichheit bei Unternehmen, welche staatliche Aufträge erhalten, und bei Institutionen, die staatliche Leistungen erbrächten.

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