Alle 56 vorgestellten Brockis und Second-Hand-Geschäfte stünden im Dienst der Verlängerung des Warenkreislaufs, viele testeten und reparierten ihre Waren und erhielten ihren Wert, führt Koschmieder aus. „Und auch die kommerziellen Anbieter tun etwas Wichtiges und Gutes, schaffen wertvolle Arbeitsplätze für Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt und präsentieren ein individuelles und einzigartiges Warenangebot.“ Das Buch wie auch seine Leserschar und die vorgestellten Objekte leisten laut Koschmieder einen Beitrag zum Schutz von Umwelt, Klima, Ressourcen und zur Verlängerung des Warenkreislaufs. „Meine grundsätzliche Sympathie für alle, die sich ehrenamtlich oder auch um davon zu leben, in den Dienst der Wiederverwertung stellen, ist hoffentlich erkennbar.“
In Kleinbasel gibt es allein sieben Brockenhäuser. „Die meisten haben eine längere Tradition im eher tristeren Hinterhofmilieu, andere wie das Hafen-Brocki im Holzpark Klybeck sind schicke und originelle Newcomer“, weiß der Autor, der alle Brockenhäuser in Text und Bild ausführlich vorstellt. Damit die Übersicht nicht verloren geht, werden im Schlusskapitel alle 56 Orte noch einmal aufgelistet, neben einem Foto mit der Außenansicht sind Adresse, Tram- oder Bushaltestelle, Öffnungszeiten und eine Besonderheit sowie die Website aufgeführt.
Zudem weist der erfahrene Stadtführer auch auf einige Hingucker in der Nähe hin, so etwa auf den südlichsten Punkt von Baden-Württemberg gleich bei der „Schatzinsel“, dem AWO-Sozialkaufhaus in Wyhlen, oder auf die besterhaltene Festungskirche der Region in Muttenz. Bei der Beschreibung der Brockis hat sich der Autor um Objektivität bemüht. „Aber letztlich bleibt das doch eine recht subjektive Angelegenheit, denn Brockis können begeistern – mal weniger, mal mehr.“
Weitere Informationen: „Basel aus zweiter Hand“ von Michael Koschmieder ist im Friedrich Reinhardt Verlag Basel erschienen und kostet 19,80 Euro. ISBN: 978-3-7245-2481-6