Kritik kam nicht zuletzt von den Berufsschiffführern: Das Hafenprojekt bringe der Schifffahrt nur Effizienzverluste und Mehrkosten, urteilte im Februar die neu gegründete IG Schiffsführer Basel (IG SFB), ein Zusammenschluss aus rund 100 Berufsschiffern, die Basel regelmäßig anfahren. Das direkt anfahrbare Hafenbecken 1 lasse sich bereits heute überaus effizient betreiben und könne mit geringen Investitionen gezielt weiter entwickelt und auf die künftigen Bedürfnisse der Berufsschifffahrt ausgerichtet werden, hieß es damals.
Bei den Verfechtern der neuen Logistikdrehscheibe sieht man das ganz anders: Hier braucht es das neue Becken: „Die Schweizerischen Rheinhäfen sind ein bedeutender Knotenpunkt auf der wichtigen europäischen Güterverkehrsachse Rotterdam-Genua. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen sie jetzt eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur für den Containerumschlag“, machte Ralph Lewin, Präsident Schweizerische Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS), deutlich.
Effiziente Lösung
Eine trimodale Logistik – zu Wasser, per Bahn und Straße – stärke die Vernetzung der Schweiz mit der Welt und schaffe nachhaltige und effiziente Lösungen für den Logistikstandort Basel. „Das neue Hafenbecken macht diese erst möglich.“ Mit dem Terminal will man das von Bundesbern gesetzte Ziel, den Lkw-Transport um 50 Prozent auf die Schiene zu verlagern, erreichen, wie weiter zu erfahren war. „Hierzu müssen die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden“, sagte GBN-Verwaltungsratspräsident Martin Haller.
Auftrieb dürfte den Befürwortern das Argument „Lebensraum“ geben. Eine Bündelung der Transport- und Logistikanlagen schaffe Effizienz bei den Abläufen und spiele so Flächen in Basel frei, sagte Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel. Diese würden der Stadt als Lebensraum am Klybeckkai und auf dem Wolf-Areal zurückgegeben.