Kreis Lörrach Guter Geist des „Eli“ bleibt bestehen

Die Oberbadische
Mit Beginn des neues Jahres erfolgte die „Eli“-Stabübergabe von Geschäftsführer Helmut Schillinger (rechts) an Klinikengeschäftsführer Armin Müller. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Stabübergabe: Kreiskliniken übernehmen Trägerschaft des Lörracher St. Elisabethen-Krankenhauses

Mit Beginn des neuen Jahres haben die Kreiskliniken die Trägerschaft des Lörracher St. Elisabethen-Krankenhauses übernommen – eine weitere Etappe auf dem Weg zum Zentralklinikum, das ab dem Jahr 2025 seinen Dienst aufnehmen soll. Die Übergabe geschah nicht ohne Wehmut, wie der jüngst in den Ruhestand verabschiedete „Eli“-Geschäftsführer Helmut Schillinger sagte.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. „Gemeinsam haben wir im sehr guten und offenen Miteinander – im Haus, mit der Ordensleitung und mit den Vertretern des Landkreises – den Lörracher Weg 2.0 gründlich vorbereitet. Ich bin überzeugt, dass wir die bestmögliche Lösung für die Zukunft unseres Eli, für die Mitarbeiter und auch für die Menschen der Region gefunden haben“, kommentierte Schillinger bei einem Pressegespräch am Dienstagabend die Übergabe der Trägeschaft an die Kreiskliniken GmbH. „Der gute Geist des Eli wird bleiben“, freute sich Schillinger, auch auf das weitere Wirken der fünf Ordensschwestern vom heiligen Vinzenz von Paul.

Die Philosophie des Krankenhauses werde sich nach der Übernahme nicht ändern, wie es weiter hieß. Klinikengeschäftsführer Armin Müller brachte seine Freude zum Ausdruck, ein so gut bestelltes Haus übernehmen zu können.

Zwar wird das kirchliche Krankenhaus mit seinen 239 Betten zunächst ein Tochterunternehmen der kreiseigenen Kliniken GmbH, für Mitarbeiter und Patienten soll sich aber mit Blick auf das medizinische Profil vorerst wenig ändern. Man bleibe auch am bisherigen Standort, bis die Gebäude des neuen Zentralklinikums bezogen werden können, sagte Müller, der nun neuer Geschäftsführer des „Eli“ ist.

Was mit dem Gebäude nach der Integration ins Lörracher Zentralklinikum geschehen wird, ist indes derzeit noch offen.

50 Euro Millionen für Modernisierung

Rückblickend berichtete Schillinger von der Entwicklung des „Eli“, dessen Geschichte am 12. Juli 1913 mit der Eröffnung der Böhler’schen Klinik begann. Diese erwarb der Orden der barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul im Jahr 1925, drei Jahre später wurde ein großzügiger Neubau errichtet.

Dass sich die Krankenhausstrukturen bundesweit nachhaltig verändern würden, hätten, die Träger des Eli und der Kreiskliniken schon früh erkannt, befand Schillinger. So habe man im Einvernehmen mit dem Sozialministerium den Lörracher Weg 1.0 eingeschlagen und seit dem Jahr 2006 50 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Für das „Eli“ brachte die Neustrukturierung des Krankenhausplans eine hochspezialisierte Ausrichtung mit dem Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe, dem Zentrum der Kinder-und Jugendmedizin mit den Abteilungen für Pädiatrie, Kinderchirurgie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie dem sozialpädiatrischen Dienst, ergänzt um die beiden Belegabteilungen Urologie und HNO. Mit 2337 Geburten im vergangenen Jahr liegt das „Eli“ landesweit sogar unter den Top-10.

Auf lange Sicht werde sich das medizinische Portfolio ändern, was auch nur in einem Zentralklinikum umsetzbar sei, sagte Schillinger. Und: Die Fachgebiete werden übernommen, der Träger werde aber dann entscheiden, wie HNO und Urologie in Sachen Beleg- oder Hauptabteilung zukünftig aufgestellt werden. Durch die Zusammenführung der Kliniken und die Schaffung des Zentralklinikums werde auf dem Facharztmarkt die Attraktivität des Standorts gestärkt, merkte Müller an.

Nun stünden die Übergabegespräche mit den führenden Mitarbeitern an, wobei alles auf Kontinuität ausgerichtet sei. Einen Nachfolger gelte es aber für den in diesem Jahr in den Ruhestand gehenden Chefarzt der Gynäkologie, Kurt Bischofsberger, zu finden. Der Nachfolger von Walter Heindl, Chefarzt der Anästhesie, stehe schon fest.

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