Die 1,20 auf 1,77 Meter große Abbildung wurde im frühen Mittelalter an den Festtagen am Altar im Basler Münster ausgestellt. Nach dem reformatorischen Bildersturm im 16. Jahrhundert versteckten die Kirchenmänner aus Furcht vor Vandalismus die goldene Altarbekleidung zusammen mit weiteren Sakrilegien rund 300 Jahre lang in der Sakristei des Münsters. Damit geriet die Tafel bei der breiten Öffentlichkeit bald in Vergessenheit.
Im Jahre 1827 wurde der Münsterschatz ins Rathaus gebracht. Als der Kanton Basel im Jahre 1833 in Folge einer gewaltsamen Teilung in zwei Halbkantone 64 Prozent seines Besitzes an das neuentstandene Baselbiet abgeben musste, wurde der aufbewahrte Münsterschatz getrennt, und die Altartafel verlies die Stadt.
Ihr hoher Goldwert weckte bald das Interesse des finanziell in Not geratenen Landkantons. Die Altartafel wurde daher an einer Auktion im Jahre 1836 im Gasthof „Schlüssel“ in Liestal zum Verkauf angeboten und vom Basler Kunsthändler Johann Handmann erworben. Zuvor hatte es von Seiten des Stadtkantons einen Plan gegeben, die Tafel wieder zurückzuholen: Die Freiwillige Akademische Gesellschaft beauftragte den Historiker Heinrich Schreiber mitzubieten. Weil Schreiber fälschlicherweise annahm, dass Handmann die Tafel ebenfalls für Basel erwerben wollte, verzichtete er aber darauf.