Basel Hunderte beim Trauermarsch für toten Jungen

(wer)
Hunderte nahmen an dem Trauermarsch für den ermordeten Jungen, hier Beileidsbezeugungen am Tatort, in Basel teil. Foto: Archiv

Trauermarsch in Basel.

Basel - Hunderte Menschen sind am Samstag dem Aufruf zum Trauermarsch für den getöteten Jungen gefolgt, der am Donnerstag von einer geistig verwirrten Frau in Basel in der Nähe des Gotthelfs-Schulhauses auf dem Heimweg erstochen wurde.

„Ich bin Ilias“ oder „Wie sicher ist mein Schulweg“ stand auf Schildern, die Betroffene in die Höhe hielten und gleichermaßen Anteilnahme wie Besorgnis zum Ausdruck brachten. Die Teilnehmer des Gedenkmarsches, unter ihnen Familienmitglieder des siebenjährigen Opfers, Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann und Erziehungsdirektor Conradin Cramer, sammelten sich zunächst gegen 14 Uhr am Schützenmattpark, von wo sich der Trauermarsch, zu dem der Aargauer Emi Salahi per Facebook einlud, nahezu lautlos in Bewegung setzte.

Dabei waren auch viele Schüler und deren Eltern, die noch immer fassungslos sind. Der Marsch führte dann weiter durch die General Guissan-Straße in Richtung Gotthelf-Schulhaus und schließlich zum Tatort am St. Galler-Ring, wo die 74-Jährige den siebenjährigen Ilias am Donnerstag mit einem Messer tödlich am Hals verletzt hatte. Das Kind wurde noch am Samstag in der Ortschaft Gjilan im Kosovo beigesetzt, wie der Todesanzeige zu entnehmen war.

Auf dem Pausenhof der Schule bedankte sich der Großonkel des Jungen bei den Teilnehmern: „Vielen Dank, dass Ihr den Schmerz mit der Familie teilt. Ilias wird nicht mehr die Schule betreten, aber wir werden ihn nicht vergessen. Jetzt warten wir auf Gerechtigkeit.“ Für die Solidarität dankte auch ein Sprecher der Basler Muslim-Gemeinde, und die Basler Regierungsrätin Ackermann erklärte, dass man gekommen sei, um der Familie zu zeigen, dass sie in dieser schweren Zeit nicht alleine ist.

Das genaue Tatmotiv ist noch Gegenstand der Ermittlungen, anzunehmen sei laut Basler Staatsanwaltschaft, dass die Täterin geistig verwirrt ist.

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