Basel Im Boden schlummerten prägefrische Münzen

Die Oberbadische
Der Fund umfasst 293 Münzen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Archäologie: In einem Waldstück bei Pratteln wurde ein römischer Schatz gefunden

Pratteln (sda). In einem Waldstück bei Pratteln ist ein römischer Schatz mit 293 Silbermünzen entdeckt worden. Der Fund gehört zu den größten römischen Silberhorten der Schweiz.

Bei den Münzen handelt es sich ausschließlich um Denare, die laut Mitteilung der Archäologie Baselland von gestern in einem insgesamt sehr guten Zustand sind – teilweise sogar noch prägefrisch. Den römischen Münzhort hatte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Archäologie Baselland im Sommer am Abhang des Adlerberges bei Pratteln gefunden.

Die älteste Münze ist unter Kaiser Nero geprägt worden, der zwischen 54 bis 68 nach Christus regiert hatte. Die meisten Münzen stammen aus dem zweiten Jahrhundert, die jüngsten Stücke aus der Zeit von Kaiser Commodus – sie waren 181/182 nach Christus in Rom geprägt worden, wie es in der Mitteilung heißt. Der Fund gehört demnach zu den größten römischen Silberhorten der Schweiz, in der näheren Umgebung gibt es nur den rund 170 Jahre jüngeren Kaiseraugster Silberschatz.

In der Mitteilung wird der Wert der Münzen als „nicht unbeträchtlich“ bezeichnet, er habe ungefähr dem halben Jahreslohn eines Legionärs entsprochen. Welchen Wert die Münzen heute haben, lässt sich laut dem Baselbieter Kantonsarchäologen Reto Marti nicht beziffern. Sie seien nicht schätzbar, da sie einzigartig und nicht verkäuflich seien, sagte er auf Anfrage.

Der Fundort in einem gewöhnlichen Waldstück sei aus heutiger Sicht unspektakulär, hält die Kantonsarchäologie fest. In römischer Zeit müsse dort aber ein auffälliger Stein oder Ähnliches gestanden haben.

Vermutlich habe der Besitzer seine Barschaft in einem Versteck aufbewahren wollen, was damals nicht ungewöhnlich gewesen sei. In Pratteln sind zwei römische Gutshöfe bekannt: Einer in der Flur Kästeli und der andere beim heutigen Dorfkern, von letzterem aus hätte der Besitzer sein Versteck stets im Blick gehabt. Die Münzen werden nun fertig restauriert. Danach soll der Schatz im Museum in Liestal ausgestellt werden.

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