Basel Edwin Tschopp

Die Oberbadische

Edwin Tschopp

Beim Tierpark Lange Erlen steht ein Wechsel an. Edwin Tschopp, Geschäftsführer des Erlenvereins, geht in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird die Juristin Claudia Baumgartner.

Basel. Mit Adrian Steineck hat sich Tschopp darüber unterhalten, wie sich die Ansprüche an Tierparks in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt haben und wie weit der Umbau des Parks gediehen ist.

Frage: Sie gehen nach 25 Jahren im Erlenverein, davon 17 Jahre im Vorstand, zum 1. März in den Ruhestand. Tun Sie das mit dem viel zitierten lachenden und weinenden Auge?

Ja, das ist genau richtig. Natürlich sind mir die Mitarbeiter ans Herz gewachsen, und ich bin auch noch lange nicht fertig mit allem, was ich mir vorgenommen habe. Aber jetzt ist es an der Zeit, dass auch einmal eine neue Generation das Ruder übernimmt.

Frage: Wenn Sie sagen, Sie sind noch lange nicht mit Ihren Vorhaben fertig, denken Sie dann auch an dem Umbau des Tierparks Lange Erlen? Diesen haben Sie ja maßgeblich auf den Weg gebracht und begleitet.

Genau. Mit den ersten Planungen haben wir im Jahr 2002, mit den Arbeiten vier Jahre später angefangen. Im Jahr 2007 konnten wir als erste Etappe den Erlebnishof präsentieren, dann ist es weitergegangen mit Neuerungen in den Gehegen von Luchs, Fuchs, Uhu, Wildkatze, Gämsen und Rothirschen sowie Anlagen für zahlreiche Kleintiere und Vögel. Im Jahr 2014 haben wir mit der Wisentanlage und dem Betriebshof begonnen, die im Sommer 2015 fertiggestellt wurden. Zum 1. Mai wird der neue Spielplatz eingeweiht, und im Sommer folgt der neue Waldbereich bei den Wisenten. Weiter geht es in den kommenden Jahren dann mit neuen Anlagen für Damhirsche und eventuell Otter. Man ist also wirklich nie fertig (lacht)

Frage: Ihrer Nachfolgerin wird also nicht langweilig werden.

Nein, die anstehenden Vorhaben muss die neue Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Vorstand umsetzen. Aber meine Nachfolgerin Claudia Baumgartner hatte in den vergangenen 18 Monaten Zeit, sich einzuarbeiten, und sie ist bestens in der Lage, die Geschicke des Tierparks mitzubestimmen.

Frage: Wie hat sich der Tierpark Lange Erlen in den 25 Jahren Ihrer Tätigkeit verändert?

Es hat in der Zootierhaltung generell ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Früher waren Zoos und Tierparks eine Art lebendes Museum, in dem der Besitzer- und der Zeigestolz vorherrschten. Heute hat das Tierwohl einen ganz anderen Stellenwert. Natürlich befinden sich die Tiere in Gefangenschaft, aber sie haben naturnah gestaltete Gehege mit viel Platz. Für die Besucher hat das zur Folge, dass sie ein Tier auch mal nicht sehen oder genau hinschauen müssen, um etwa eine Wildkatze zu entdecken. Der „Jöö-Effekt“ mit niedlichen Tieren reicht nicht mehr, wie man bei den Diskussionen um das Wohl von Delfinen oder Primaten sieht. Wir beim Tierpark Lange Erlen halten die Bestimmungen beim Tierschutz nicht nur ein, sondern übertreffen sie sogar.

Frage: Sie sind ja auch abseits des Tierparks aktiv, etwa für die Basler FDP. Bleiben Sie der Politik auch im Ruhestand treu?

Ja. Ich war nur zu einem Deputat von 60 Prozent beim Erlenverein beschäftigt und bin zu 40 Prozent als Selbstständiger im Bereich Marketing und Kommunikation tätig. Da werde ich weiterhin drei Kunden betreuen.

Er hat als Geschäftsführer des Erlenvereins maßgeblich die Geschicke des Tierparks Lange Erlen mitbestimmt. Seine Nachfolgerin wird zum 1. März die 49-jährige Juristin und Mediatorin Claudia Baumgartner.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading